Zu Gast bei einem alleinerziehenden Vater

Hannes Dionisio ist alleinerziehender Vater und lebt mit zwei Söhnen in Moosburg. Beide Buben wollten bei der Scheidung beim Vater bleiben, die Mutter habe es letztendlich akzeptiert. Der Männerhaushalt funktioniert.

Der 34-jährige Hannes Dionisio arbeitet in einer Werbeagentur in Moosburg. Seit 2013 ist er geschieden. Seine Söhne, der neunjährige Raffael und der elfjährige Alessandro wollten bei ihrem Vater bleiben. Er sei stolzer Vater und gerne für sie da, sagte er. Der Vatertag laufe so ab, dass er länger schlafen „dürfe“, er bekomme Frühstück und Geschenke von den Jungs. Sie seien seit 2013 ein Männerhaushalt. Mit seiner Ex-Frau habe es keine Streitereien geben.

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Kaffee und Kuchen; 12. Juni 2016

„Natürlich fehlt der weibliche Part“

„Ich war schon immer viel mehr die Bezugsperson, warum weiß ich nicht, ich war immer da für sie.“ Dass die Buben bei ihm bleiben wollten, sei für ihn sehr überraschend gewesen. Die Mutter sei zuerst nicht so begeistert gewesen, man hab darüber viel gesprochen und sie habe es akzeptiert, so Dionisio. Auf die Frage, ob der weibliche Part fehle, sagte er, ja, natürlich fehle das, denn Kinder brauchen beides. Seine Mutter, die Oma der Buben helfe viel. Er sei selbst ein Scheidungskind, habe versucht, mit seiner Ex-Frau nicht vor den Kindern zu streiten, was natürlich nicht immer funktioniert habe, so Dionisio.

Bei der Erziehung sei ihm Höflichkeit der Kinder wichtig, dass man mit ihnen überall hingehen könne. Vater-Sohn-Gespräche gebe es natürlich auch. Mit dem Kleinen eher über Fußball, der Größere erlebe gerade die erste Liebe. Die drei „Männer“ setzen sich jeden Abend zusammen und reden über den Tag. Er schaffe es nun auch, offen über Gefühle zu sprechen.

„Ziehe den Hut vor jeder Frau“

Als alleinerziehender Vater gebe es viele Herausforderungen: „Am Anfang war es eine Riesenumstellung, mit Kinder, Haushalt und Beruf. Ich ziehe den Hut vor jeder Frau, das ist Schwerstarbeit. Aber mit der Zeit ergab sich ein Zeitmanagement und jetzt funktioniert es.“ Er merke erst jetzt, was Frauen leisten, das habe er sich leichter vorgestellt. Er sei von seiner Mutter recht selbstständig erzogen worden und habe früh kochen gelernt, das habe geholfen. Es gebe auch Regeln Zuhause, Benimmregeln oder auch Lügen seien verboten.

Derzeit wieder Single

Der Alltag sei stressig, allein die Jungs an Schultagen aus dem Haus zu bekommen, sei nicht so einfach. Abends gebe es gemeinsames Abendessen und Familiengespräche. In der Freizeit helfen auch die Eltern anderer Kinder mit, zum Beispiel, den Jüngeren zum Fußballtraining zu fahren. Zwischendurch habe es eine neue Frau gegeben, derzeit sei er aber wieder Single.

Dionisio sagte, er hatte keinen Kontakt zu seinem eigenen Vater, vielleicht sei er deshalb so besonders engagiert. Die Buben können jederzeit Kontakt zur Mutter halten, haben eigene Handys, doch es komme selten vor, so Dionisio. Zum Glück kämen die beiden mit ihren Anliegen zu ihm.

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