Raucherhusten: Ein Test bringt Gewissheit

Unter dem Titel „10 Minuten für Ihre Lunge“ kann jeder testen, wie groß sein Risiko für Asthma und die chronische Lungenerkrankung COPD ist. In Österreich lebt ein Viertel der über 40-Jährigen mit dem „Raucherhusten“, der gestoppt aber nicht geheilt werden kann.

Eine völlig ausgebreitete Lunge hat in etwa die Größe eines halben Tennisplatzes. Bei der COPD wird das Volumen geringer. Die Anzahl der Lungenbläschen geht zurück, diese werden wesentlich größer, während der Körper nicht mehr ausreichend mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt werden kann.

Lunge COPD

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Kurzatmigkeit und morgendlicher Husten?

Nachlassende Kondition, Kurzatmigkeit und morgendlicher Husten sind erste und ernstzunehmende Symptome der Lungen-Erkrankung COPD. Als Hauptrisikofaktor gilt das Rauchen. Die Lungenfunktion verschlechtert sich schleichend, viele wissen gar nicht, dass sie bereits an COPD erkrankt sind. Ohne großen Zeitaufwand und ohne Voranmeldung kann jeder Apothekenkunde bis Anfang Junitesten lassen, wie groß sein Risiko ist, an COPD oder Asthma zu erkranken. Das geschieht mittels Fragebogen und Lungenschnelltest. Die Apotheker haben in den vergangenen Wochen dafür ein eigenes Schulungsprogramm absolviert.

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Binnen weniger Minuten kann das Erkrankungsrisiko festgestellt werden, auch der Raucherstatus wird erfasst.

Betroffene können rasch reagieren

Liegen die Werte außerhalb der Norm, können die Betroffenen rasch reagieren. Generell wird ein Besuch beim Lungenfacharzt empfohlen. Klarheit bringen dann Lungenröntgen und ein spezieller Lungenfunktionstest. Bei der Diagnose COPD handelt es sich um eine Krankheit, die bestenfalls gestoppt, aber nicht geheilt werden kann, so der Klagenfurter Lungenfacharzt Othmar Haas: „Die COPD ist in der überwiegenden Anzahl – rund vier von fünf Fällen - durch Nikotin und Rauchen hervorgerufen. Nikotinrauch und die entsprechenden Substanzen dringenden tief in die Lunge ein und schädigen zuerst die Schleimhaut und in der weiteren Folge auch die Bronchialwände, es kommt zu einem Abbau von Lungengewebe.“

Raucherentwöhnung mit „Lust und Freude“

Der erste Schritt ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Hilfe erhalten Raucher unter anderem in den Einzel- oder Gruppen-Entwöhnungstherapien der Kärntner Gebietskrankenkasse. GKK-Raucherstopp-Ärztin Elisabeth Kessler: „Wir bieten ein verhaltenstherapeutisches Entwöhnungsprogramm an. Es erstreckt sich ca. über die Dauer von sechs Wochen – aufwärts, also das ist sehr individuell und vom Patienten abhängig. Ganz wichtig ist die Motivation: Warum möchte man aufhören? Es geht nicht darum, dem Patienten zu sagen, er muss es tun, und dass es da etliche medizinische Gründe gibt, warum man aufhören sollte – das wissen die meisten. Wichtig ist, dass dabei Lust und Freude empfunden wird.“

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100 Euro im Monat für Medikamente

COPD ist mittlerweile bereits ein volkswirtschaftlicher Faktor geworden. Im Schnitt benötigt ein COPD-Patient im Monat Medikamente um rund 100 Euro.