Kräuter: Mutterkraut gegen Migräne

Das Mutterkraut wird als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei Migräne eingesetzt und soll auch auch deren Begleiterscheinungen lindern. Die Einnahme erfolgt ab drei Monate bis ein halbes Jahr als Vorbeugung.

Apothekerin Maja Ottowitz sagte, die Heilpflanze Mutterkraut komme aus dem Mittelmeer, heute sei sie in ganz Europa verbreitet. Sie sehe der Kamille zum Verwechseln ähnlich und heiße auch falsche Kamille, Mutterkamille oder Knopfkamille. Die Inhaltsstoffe seien aber völlig unterschiedlich. Traditionell wird Mutterkraut gegen Migräne eingesetzt: „Es ist nicht für die Akutbehandlung gedacht, man kann es nur vorbeugend nehmen. Die Einnahme sollte über drei Monate oder sogar ein halbes Jahr erfolgen.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Stadt-Land; 2.5.2016

Häufigkeit und Stärke vermindern

Ziel einer optimalen Migräneprophylaxe ist die Verringerung von Häufigkeit, Intensität und Dauer bei Migräneattacken. Es kommt auch zu einer Verbesserung der Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Licht und Geräuschempfindlichkeit. Laut Ottowitz nehme man Kapseln oder Tabletten ein, in denen das getrocknete Kraut verarbeitet sei. Wichtig sei, wenn man die Einnahme abbricht, müsse man es ausschleichen lassen und nicht plötzlich absetzen.

Vielfältige Wirkung

Die Zubereitung eines Teeaufgusses ist wenig sinnvoll, da die wirksamen Inhaltsstoffe kaum wasserlöslich sind und so nicht in den Tee übergehen. „Es wirkt dort, wo die Migräne entsteht, an den Blutgefäßen im Gehirn. Es kommt zu einer Verbesserung der Motorik der glatten Gefäßmuskulatur, es kommt nicht so häufig zu Gefäßerweiterung, die zu den unerträglichen Kopfschmerzen führen.“ Es komme auch zur Hemmung der Freisetzung von Entzündungsmediatoren, die auch beim Kopfschmerz eine Rolle spielen. Laut Ottowitz hemme der Wirkstoff Parthenolid die Freisetzung von Serotonin aus den Blutplättchen. Auch ein zu hoher Serotoninspiegel könne zu Kopfschmerzen führen.

Nicht für jeden geeignet

Der Vorteil der pflanzlichen Miräneprophylaxe mit Mutterkraut sei die sehr gute Verträglichkeit. Als Nebenwirkungen wurden nur vereinzelt Verdauungsstörungen beobachtet, sagte die Apothekerin. Aber nicht jeder könne es einnehmen, zum Beispiel in Stillzeit und Schwangerschaft. Man soll es nicht unter 18 Jahren einnehmen oder wenn man auf Korbblütler allergisch reagiere, so Ottowitz.

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