„Asyl“: Theater ohne Worte

Das klagenfurter ensemble zeigt ein Stück ohne Worte über den Alltag in einem Transitlager. Menschen aus 26 Ländern spielen mit. Ziel sei es laut den Theatermachern, die herzliche Stimmung der Proben zu vermitteln, ohne Erklärung sollen die Szenen für sich sprechen.

Ganz ohne Worte erzählen Yulia Izmaylova und ihr Mann Felix Strasser in der Theaterhalle 11 in Klagenfurt vom Alltag in einem Transitlager. Yulia Izmaylova sagte, man verstehe sich bei den Proben bestens in verschiedenen Sprachen. 26 Menschen aus Kärnten und Ländern wie Afghanistan, Indien und Syrien bringen den Alltag in einem österreichischen Transitlager auf die Bühne. 26 kleine Momentaufnahmen, Einzelschicksale, die am Ende ein Gesamtbild ergeben. Allerdings erst dann, wenn alle gemeinsam auf der Bühne stehen.

Das Stück

Choreografiertes Theater nach Motiven von Zbigniew Rybczyński. Konzept, Regie: Yulia Izmaylova und Felix Strasser. Uraufführung Dienstag, 12.4. 20.00 Uhr. Weitere Termine: 13., 14., 15., April 2016 jeweils 20.00, 17. April 17.00 Uhr

Fingerabdrücke werden abgenommen, eine Mutter wartet mit ihrem Sohn auf den Arzt, ein junger Mann duscht, die Innenministerin inspiziert. Unglaublich viel passiert gleichzeitig auf der Bühne, gesprochen wird dabei kein einziges Wort. Dass das ist auch nicht notwendig ist, ist der Choreografie von Valentin „Knuffelbunt“ Alfery zu verdanken.

„Helfen über Grenzen und Länder hinweg“

Ateesha Sethia aus Indien studiert an der Universität Klagenfurt. Ihr war es wichtig, bei diesem Stück mitzumachen: „Das erste ist Humanität. Momentan soll man nicht über Länder und Grenzen nachdenken, sondern Menschen helfen. Ich mag Theater und interessiere mich sehr für das Thema.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Cabrio; 12.4.2016

„Herzliche Stimmung transportieren“

Sayid Jan Aslam vom Afghanischen Kulturverein Avesta war von Anfang an mit Begeisterung dabei. Da viele nicht gut Deutsch können, sei das choreographische Theater gut, es mache Spaß. Felix Strasser und Yulia Izmaylova zeigen keine guten oder schlechten Figuren. Sie erklären auch ganz bewusst nichts. Sie lassen den Alltag im Transitlager für sich sprechen, so Strasser: „Wir würden dem Publikum gerne eine positives Gefühl mitgeben, wenn wir transportieren können, was wir während der Arbeit am Stück empfunden haben im Umgang mit den verschiedenen Menschen. Wenn wir etwas von der herzlichen Stimmung transportieren können.“

Neben Menschen mit Migrationshintergrund stehen auch einige Theaterprofis wie Oliver Vollmann, Gerhard Lehner, der Intendant des klagenfurter ensembles oder der Tänzer Erich Pacher auf der Bühne.

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