Sprit bleibt weiter billig

Der Ölpreis sinkt weiter, Grund ist der Kampf der Ölstaaten um die Marktvorherrschaft. Um 79 Cent war der Liter Diesel am Dienstag in Kärnten schon zu haben. Laut Experten sollen die Spritpreise auch in nächster Zeit billig bleiben.

Es läuft - aus Sicht der Tankkunden - wie geschmiert, der Ölpreis sinkt und sinkt. Auf dem Rohstoffmarkt kostete am Dienstag ein Fass der Nordseesorte BRENT keine 29 Euro mehr. An der billigsten Tankstelle Kärntens, der Lagerhaus-Tankstelle in Spittal, gab es am Dienstag den Liter Diesel um 79 Cent. So sehr sich die Kunden an der Tankstelle freuen, für jene Staaten, die vom Öl leben, ist mit diesem Ölpreis kein Haushalt mehr problemlos zu finanzieren.

Das Match der Ölstaaten

Warum Rohöl so billig zu haben ist, wie seit zwölf Jahren nicht mehr? Es gibt einfach genug davon auf dem Weltmarkt, sagt ORF-Wirtschaftsexperte Christoph Varga: „Die USA haben den Markt mit so genannten Schieferöl überschwemmt. Aber auch die OPEC-Staaten, wie Saudi-Arabien und Nigeria, pumpen aus allen Rohren.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit,
26. Jänner 2016

Die OPEC-Staaten würden die Preise teils absichtlich fallen lassen, um die USA wieder vom Markt zu verdrängen, bislang mit wenig Erfolg. Auf der anderen Seite sei die Nachfrage nach Rohöl nicht mehr so stark, weil sich das weltweite Wirtschaftswachstum eingebremst habe. Varga rechnet damit, dass Rohöl auch weiter billig zu haben ist: „Nach dreieinhalb Jahren darf der Iran wieder Rohöl in den Westen liefern. Diese Sanktionen wurden aufgehoben, damit kommt noch mehr Öl auf den Markt, das sollte den Preis niedrig halten.“

OMV muss sparen

Und deshalb fahren die Ölkonzerne weltweit ihre Investitionen zurück, so etwa auch die OMV, die im internationalen Vergleich ohnehin um zehn Prozent höhere Produktionskosten hat, als ihre Mitbewerber. Erste Konsequenzen des Niedrig-Ölpreises sind jetzt Anpassungen, kündigt OMV-Chef Rainer Seele an: „Wir müssen in der OMV die Struktur ändern.“ Denn in der Vergangenheit seien teure Investitionen getätigt worden, zum Beispiel seien Ölfelder in der Nordsee gekauft worden. Diese hätten sich beim damaligen Ölpreis gerechnet, nun habe man mit hohen Verlusten zu kämpfen. Einen Mitarbeiterabbau schließt die OMV aber aus, weil nur vier Prozent der Gesamtkosten Personalkosten seien.

Tanken am Vormittag am billigsten

Tanken sollten man laut Varga übrigens nur am Vormittag: „Tankstellen dürfen nur 12.00 mittags die Preise erhöhen, danach dürfen sie sie 24 Stunden lang nur senken.“

Wie immer das Ölmatch für die Konzerne ausgeht, an den Zapfsäulen wird es jedenfalls deutlich billig weitergehen, so Wirtschaftsexperte Christoph Varga. Bis zu 170 Euro konnten sich die Autofahrer im Vorjahr sparen.