Kärntner Küche entspricht Jahreszeiten
Über die Kärntner Küche denkt man vermutlich wenig nach, glaubt ja alles zu kennen. Vieles was man aber hier kochte, entsprach und entspricht der Jahreszeit und unterstützt den Körper und das Wohlbefinden. Obwohl die Kärntner damals sicher noch nichts von Ayurveda wussten. Im Sommer wird Salat sehr oft mit Joghurt oder Rahm abgemacht, im Winter dann doch eher mit Essig.
ORF
Essig wärmt, Milch kühlt
Kräuterexpertin „Kräuterlis“ Elisabeth Mitter aus Radenthein sagte dazu, Milchprodukte kühlen immer. Im Winter nehme man Öl und Essig, denn Essig wärme. Im Sommer mache man kaum Ritschert oder Kartoffelsuppe, denn da komme ein Schuss Essig dazu, der würde wieder wärmen.
Nudeln in allen Varianten sind ein Leibgericht vieler Kärnter. Aber auch hier gab und gibt es bestimmte Nudelsorten die vor allem zu bestimmen Zeiten auf den Tisch kamen, so Mitter. Im Sommer habe es vor allem Kasnudel gegeben, denn die Minze in der Füllung wirke kühlend. Im Winter habe es dann Fleisch- und Kletzennudeln gegeben, auch Rohnennudeln. Zu Kletzen kam der wärmende Zimt, bei den Fleischnudeln ebenfalls wärmender Majoran, bei den Rohnennudeln Zimt und Zucker.
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagszeit, 23.11.2015
Mohn, Sauerkraut und Kren im Winter
Die Jahreszeit gab auch bei den Süßspeißen den Ton an, wie Mohnstrudel im Winter. Mohn wärme, so Mitter. Im Sommer habe man kaum Mohn- oder Nussstrudel gemacht. Die alte Kärntner Küche sei den Jahreszeiten entsprechend. Auch der Kren sei ein typisches Winteressen, er wärme ebenfalls und sei gut für die Verdauung. Auch Sauerkraut zu den Fleischnudeln habe man immer im Winter gegessen, so die Kräuterexpertin.