Kampf gegen die Wegwerfkultur

Der 16. Oktober ist der Welternährungstag. Den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und Wegwerfkultur hat in Kärnten der Verein Together aufgenommen. Der Ansturm auf die Kärntner Sozialmärkte ist weiter hoch.

Der Welternährungstag soll darauf aufmerksam machen, dass in der westlichen Welt jährlich tausende Tonnen einwandfreier Lebensmittel im Müll landen, in anderen Teilen der Welt jedoch immer noch Menschen verhungern.

In Kärnten sammelt der Verein Together Lebensmittel für Bedürftige. Beschädigte, falsch verpackte oder abgelaufene Produkte, die dennoch genießbar sind, werden bei Lebensmittelketten eingesammelt und verteilt. Ein Einkommensnachweis ist hier nicht nötig. Denn dem Verein geht es in erster Linie darum, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Acht bis zehn Tonnen Lebensmittel sammelt der Verein im Monat. „Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Obst und Gemüse – die Palette ist groß“, sagt Vereinsobfrau Julia Petschnig

Im Kampf gegen die Wegwerfkultur versuchen Lebensmittelkonzerne auch selber Zeichen zu setzen. Sticker mit der Aufschrift „Lebensmittel sind kostbar“ auf den Produkten sollen Bewusstsein schaffen und einen sorgsameren Umgang damit fördern.

Ansturm auf Gratis-Lebensmittel

Auch in der westlichen Welt gibt es viele Menschen, die sich Lebensmittel schwer leisten können, in Kärnten ist der Ansturm auf die Sozialmärkte ungebrochen. Zahlreiche freiwillige Rot-Kreuz Mitarbeiter fahren in Kärnten Woche für Woche Lebensmittelgeschäfte ab und sammeln Lebensmittel ein, die nicht mehr verkauft werden können. Sie werden auf zehn Ausgabestellen des Roten Kreuzes verteilt und jeden Samstag an Bedürftige ausgegeben.

Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagszeit,
16. Oktober 2015

Rund 2.500 Familien nehmen das Angebot in Anspruch. Auch eine tägliche Ausgabe der Lebensmittel würde sich wohl auszahlen, denn die Nachfrage sei groß, sagt Günther Tazoll vom Roten Kreuz. Noch werde aber an eine Ausweitung der Aktion nicht gedacht, die Organisation sei zu aufwendig.

10.000 Kunden in den Sozialmärkten

Verbilligte Lebensmittel bekommen Bedürftige auch in den sechs Sozialmärkten Kärntens. Etwa 10.000 bedürftige Menschen gehen dort regelmäßig einkaufen, ihren Einkommensnachweis müssen sie beim Einkauf vorweisen. Hier werden Lebensmittel ausgegeben, die von unterschiedlichen Lebensmittelketten gespendet wurden. Rund 20 Kartons würden pro Filiale täglich gespendet, sagt Geschäftsführerin Lieselotte Suette.