Suche nach Mikrometeoriten am Cellon

Am vergangenen Wochenende waren schwedische Wissenschaftler auf dem Plöckenpass, um nach rund 430 Millionen Jahre alten Mikrometeoriten zu suchen. Begleitet wurden sie vom Experten für die Karnische Geologie, Hans Peter Schönlaub.

Professor Birger Schmitz von der Universität Lund und seine Assistenten hatten eine steile, 20-minütige Wanderung bei Kötschach-Mauthen vor sich. Ziel war eine Lawinenrinne unter dem Cellon. Das Cellonetta Lawinenprofil ist ein idealer Ort, um in die Frühgeschichte der Erde zu schauen, sagte der Geologe Hans Peter Schönlaub: „Mikrometeoriten sind winzige Staubkörner von einigen Millimetern bis Zentimetern, die aus dem Weltraum in die Atmosphäre eindringen und entweder verglühen, dann sind es Meteore. Oder sie gelangen an die Erdoberfläche, dann sind es Meteorite.“

Cellon Mikrometeroiten

Hans Peter Schönlaub

Hier werden die Wissenschaftler auch suchen.

Gestein hervorragend aufgeschichtet

Birger Schmitz fand bereits in Kalkgestein in Schweden Bestandteile, die ihren Ursprung zwischen Mars und Jupiter haben. Jetzt ist der Kalk unter dem Cellon dran. Die einzelnen Gesteine seien hervorragend aufgeschichtet mit vielen Fossilien, so Schönlaub. Wenn man in bestimmten Schichten solche Meteoritenreste findet, könne man genau auf die Zeit schließen, in der ein Ereignis stattgefunden habe.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 27. August 2015

Blick in die Erdgeschichte

Die Kalksteine landen im Labor des Wissenschaftlers in einem mit Salzsäure gefüllten Tank, in dem der Kalk gelöst wird. Unter dem Mikroskop erhoffe man sich dann Meteoriten, sagte Schönlaub. Schmitz will sich ein Bild machen, wie die Erde zu bestimmten Zeiten unter Beschuss aus dem All war. Schönlaub sagte über die Arbeit seines Kollegen: „Er erwartet sich, ob sich der Meteoritenflux im Lauf der Geschichte verändert habe, oder ob es ein einzeitiges Ereignis war, in dem viel extraterrestrisches Material auf die Erde gelangt ist.“

Ceron Mikrometeroiten

ORF/Peter Matha

Ansicht des Cellon.

Zu verschiedenen Zeiten habe es unterschiedlich starke Bombardements der Erde gegeben. Nun versuche man in verschiedene Gebieten der Erde die Unterschiede herauszufinden, so Schönlaub.

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