Berghütten machen sich zukunftsfit

In den vergangenen Jahren wurden dutzende Alpenvereinshütten saniert, vor allem die sanitären Einrichtungen waren oft nicht mehr auf dem letzten Stand der Technik. Schlafplätze kann man nun auch online buchen, wie auf dem Hochweißsteinhaus.

Auch, wenn die Hütten, wie das Hochweißsteinhaus am karnischen Höhenweg, um die hundert Jahre alt sind, geht man in Sachen Kommunikation mit der Zeit. Schlafplätze sind jetzt zum Beispiel im Internet online vorzubestellen.

Berghütten

ORF/Peter Matha

„Telefonieren braucht zuviel Zeit“

Am Abend füllen sich die Stube im Hochweißsteinhaus. An die 40 Menschen kommen jeden Tag hier vorbei. Sie ist ein wichtiges Etappenziel entlang des Karnischen Höhenweges von Silian Richtung Osten. Früher reservierten Wanderer per Postkarte lange im Voraus ihre Schlafplätze für die Nacht. Mit dem Telefon änderte sich das, damit wurde der Aufwand für die Wirtsleute wie Ingeborg Guggenberger größer: „Deswegen müssen wir einen Möglichkeit schaffen, dass wir nicht den ganzen Tag am Telefon hängen. Deswegen machen wir das online.“

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Seit 30 Jahren Hüttenwirtin

Die Lesachtalerin ist seit drei Jahrzehnten hier oben Hüttenwirtin. Als sie anfing, war Internet via Satellit noch unvorstellbar. Das neue Online-Reservierungssystem entlang des Höhenweges habe sich bewährt, sagte Guggenberger. In einer einfachen Grafik sehen die Wanderer, ob noch ein Schlafplatz frei, oder nicht. Mit einer Anzahlung wird reserviert oder es kann wieder storniert werden. Seit man die Anzahlung von zehn Euro verlange, gebe es weniger Absagen. Natürlich bleibt immer noch die Möglichkeit spontan vorbeizukommen. Ein Platzerl sei zur Not immer frei.

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Auch Wanderschuhe gibt es zu kaufen

Im Hochweißsteinhaus gibt es mittlerweile eine Ladestation für Handys, man passt sich den neuen Bedürfnissen an. In der Speisenkarte findet sich eine ungewöhnliche Liste. Von der Zahnpasta über Blasenpflaster bis zu neuen Schuhen kann man hier oben bei der Hütte kaufen, die keine Zufahrt hat. Nach der langen Tour komme es vor, dass sich etwa die Schuhsohle löse, so Guggenberger. So arbeite man jetzt mit einem lokalen Sporthändler zusammen, man habe Schuhe in allen Größen zu einem guten Preis. Damit die Wanderer zumindest weitergehen können, so die Wirtin.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 5. August 2015

„Viele nicht fit genug für Höhenweg“

Die Mischung der Wanderer habe sich nicht verändert, sagte Guggenberger. Es sind nach wie vor jüngere und älter, viele mehr als fünf Tage entlang des karnischen Höhenwegs unterwegs. Es veränderten sich aber die Vorstellung Vieler, was sie hier oben erwartet: „Früher sind es Leute gewesen, die immer wandern oder bergsteigen waren und dann eben auch einmal auf den karnischen Höhenweg gegangen sind. Heute sind es Leute, die Sport machen und meinen, sie machen genug Sport für den Höhenweg und das stimmt leider nicht immer. Viele sind oft sehr überfordert mit den Strecken. Viele sind nicht trainiert genug.“

Auch wenn die Hütte mit der Zeit geht, gemütlich soll es trotzdem bleiben. WLAN oder Fernseher kommen für sie nicht in Frage, sagte die Langzeithüttenwirtin.

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