Pinzgauer: Abschied von einer Legende
Der Wagen hat den Charme eines Postkastens. Fahrlehrer Helmut Höher von den Villacher Pionieren ist selbst schon so etwas wie eine Legende und kennt den Pinzgauer seit 40 Jahren, er zeigt Peter Matha genau, was er beachten muss. Kaum jemand weiß, dass man mit einem kalten Motor immer den Geländegang wählen muss.
ORF/Peter Matha
Nachfolger des Haflingers
Allrad, Untersetzung und zwei Sperren an den Achsen machen den Mannschaftstransporter so geländegängig. Im Geländegang kann man auch mit dem zweiten Gang losfahren. Langsam kriecht das zwei Tonnen schwere, und sehr robuste Fahrzeug los. Man müsse alles gemütlich angehen, sagt der Fahrlehrer aus dem Gailtal zu seinem ungewöhnlichen Fahrschüler.
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Anfang der 1970er-Jahre löste der Pinzgauer den kleineren Haflinger beim Heer ab. Etwa ein Drittel der einst 3.000 Stück sind noch da. Laut dem Fahrlehrer machte der Pinzgauer nie Mucken
ORF/Peter Matha
Kein echter Ersatz in Sicht
Echten Ersatz beim Heer für den Wagen Made in Austria by Steyr Daimler Puch gibt es nicht. Was den Benzinverbrauch betrifft, ist er allerdings gar nicht mehr zeitgemäß, er schluckt 25 Liter auf 100 Kilometer, manchmal auch mehr. Ganz wild wird die Fahrt, wenn es bergab geht. Verschwindet zum Beispiel das linke Vorderrad in einer Mulde, steht das rechte Hinterrad einen Meter in der Luft. Für den Pinzgauer ist so etwas gar kein Problem.
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagszeit; 9. Juni 2015
Kraftsport ohne Servolenkung
Rekruten lernen bei den Villacher Pionieren noch das Fahren im Gelände mit den letzten Pinzgauern. Einer der Tricks, die Fahrlehrer Helmut Höher parat hat, lautet, das Lenkrad nicht zu umklammern, das könne schmerzhafte Folgen haben, wenn ein Rad in einem Loch landet. Eine Stunde Gelände ohne Servolenkung ist reiner Kraftsport.