GTI-Treffen soll ruhiger werden

Für das GTI-Treffen in Reifnitz gibt es heuer ein neues Konzept, das Auto soll wieder in den Mittelpunkt des Treffens rücken und die Lärmbelästigung reduziert werden. In der Radio Kärnten Streitkultur wurde am 27. April über die neuen Maßnahmen diskutiert.

Vor allem für Anrainer wie Erika Hochegger, die mitten in Reifnitz wohnt, sind die Tage rund um das GTI- Treffen zu einer Belastung geworden. Sie müsse ihr Grundstück „vergittern“, ansonsten werde es als Toilette missbraucht, erzählte sie in der „Radio Kärnten Streitkultur“. Bei der Lautstärke der Musik sei tagelang an Schlaf nicht zu denken: „Das ganze Haus vibriert.“

Kritik am Treffen kommt auch von den Auto-Fans selbst. Sie klagen über den zunehmenden Ballermann-Charakter, zu hohe Preise und schikanöse Polizeikontrollen.

Neues Konzept soll für Beruhigung sorgen

Das soll sich laut dem Veranstalter, der Gemeinde Maria Wörth, nun ändern. Das Auto soll wieder mehr in den Mittelpunkt des Treffens rücken. Mit dem neuen Konzept wolle man eine andere Gästeschicht ansprechen, sagte Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP). Neu sei etwa ein Einbahnsystem, auch wurden die Bewilligungen für Gastronomiestände reduziert.

Gummi Gummi GTI Treffen Reifnitz

APA/Gert Eggenberger

Für die Benutzung der Toiletten sollen die Besucher nicht mehr zahlen müssen. Zudem soll eine Lärmgrenze von 90 Dezibel eingeführt werden, die die Anrainer entlasten soll. Kontrolliert werden muss das von der Exekutive. Bei einem „Flohmarkt“ können Autobesitzer außerdem Autoteile tandeln und tauschen.

Gratwanderung für die Polizei

Die Exekutive sieht sich oft zu Unrecht im Kreuzfeuer der Kritik. Teilweise seien die Polizisten an die Vorgaben gebunden, sagte Polizeisprecher Rainer Dioniso: „Fahrzeuge wie GTIs machen mehr Lärm, liegen aber im Normbereich. Was soll man da machen?“ Wenn die Polizei nach technischen Kontrollen Autos aus dem Verkehr ziehe, gebe es wiederum Beschwerden der Besitzer. Dionisio: „Das richtige Maß zu finden ist sehr schwer.“

Sendungshinweis:
Radio Kärnten Streitkultur,
27. April 2015

Die Kontrollen der Polizei seien durchaus notwendig, räumte der Obmann des 1. VW-Audi Club Kärnten, Oliver Mikusch, ein. Von den GTI-Besitzern vorgenommene Änderungen, wie das Tieferlegen des Fahrzeuges oder extra breite Reifen, seien eigentlich nicht nötig, sagte er.

Warnung vor Abzocke

Für den Tourismus ist die Veranstaltung freilich profitabel. Mit den zahlreichen Vortreffen, die bereits zwei bis drei Wochen früher stattfinden, wird nicht nur die Vorsaison belebt. Das Geschäft geht so gut, dass manche Betriebe während des Treffens mit stolzen Preisen bereits ein Drittel ihres Jahresumsatzes machen.

Allerdings seien die Preise teils zu hoch, gab Roland Sint von der Wörthersee-Touristik zu bedenken: „Wenn die Leute das Gefühl haben, abgezockt zu werden, dann werden sie nicht mehr kommen.“ Sint appelliert deswegen für ein faires Preis-Leistungsverhältnis.

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