Sonnenalm startet wieder mit steirischer Milch

Die Molkerei Sonnenalm, die nach dem HCB-Skandal vorübergehend schließen musste, produziert wieder. Das gab der Molkereichef am Montagabend in der Radio Streitkultur bekannt. Diskutiert wurde in der Sendung auch über einen Neustart im Görtschitztal.

Nach dem HCB-Skandal stellte Sonnenalm vorübergehend die Produktion ein. Am Dienstag informiert die Molkerei die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz über die Zukunft des Unternehmens. Schon in der „Radio Kärnten Streitkultur“ bestätigte Molkerei Hannes Zechner den baldigen Neustart. Vorerst werde man Milch aus der Steiermark verwenden. In den letzten Wochen habe es vier Testproduktionen mit Milch aus dem Bezirk Murau gegeben. Die Produkte seien von den Behörden und externen Instituten untersucht worden.

Bund soll Entsorgung mitzahlen

Thema der „Streitkultur“ war, wie der Neustart im Görtschitztal gelingen kann. Nächste Woche treffen sich Experten der Umweltgruppen, des Bundes und des Landes, um zu beraten, wie es mit dem deponierten Giftmüll weiter gehen soll. Die Entsorgung werde viel Geld kosten, da sei auch der Bund gefordert, sagte Umweltreferent Rolf Holub (Grüne).

Die Giftstoffe sollten in Österreich verarbeitet werden, forderte Herwig Schuster von Greenpeace vor. Beste Variante wäre wohl, den mit HCB belasteten Blaukalk auf verschiedene Zementwerke in Österreich zu verteilen, so Schuster. Damit könne das Material auch schneller beseitigt werden.

Weitere Blutproben

Noch immer ist es für die Bevölkerung schwer, die Gesundheitsbelastung einzuschätzen. Etwa ein Fünftel der untersuchten Menschen werden weiter beobachtet, weil ihrer Werte über dem Grenzwert liegen, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Bei Kindern und Jugendlichen würden weitere Proben gezogen.

Sendungshinweis:
Radio Kärnten Frühjournal,
17. März 2015

Die Region sei derzeit sehr durch Misstrauen belastet, sagte Bio-Bäuerin Susanne Erlacher. Misstrauen gegenüber den Behörden, der Industrie oder den Landwirten. Eine Möglichkeit, Konflikte aufzuarbeiten bietet die Initiative Neustart, die ab Donnerstag in Eberstein alle 14 Tage einen Sammtisch veranstaltet.

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