Streitkultur: Duell Scheider - Mathiaschitz

Am 15. März finden die Bürgermeister-Stichwahlen statt. Die Klagenfurter Kandidaten Christian Scheider (FPÖ) und Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) stellten sich am 9. März der Diskussion in der „Radio Kärnten Streitkultur“.

Die Stichwahl in Klagenfurt wird spannend: Bleibt Christian Scheider für weitere sechs Jahre Bürgermeister von Klagenfurt oder holt Maria-Luise Mathiaschitz nach 42 Jahren wieder den Bürgermeistersessel für die SPÖ zurück? In der „Radio Kärnten Streitkultur“ zeigte sich, wie weit die beiden Kandidaten themenmäßig voneinander entfernt sind.

On demand abrufbar:

Das Duell ist für eine Woche als Video- und Audio-Datei abrufbar - mehr dazu in Radio Kärnten Streitkultur.

Den politischen Stillstand in vielen Themenbereichen begründete Scheider mit dem Verhalten der anderen Parteien. In den letzten Jahren sei nur blockiert worden, kritisierte er: „Es wurde nur blockiert und kritisiert. Man hat selbst nichts gemacht und versuchte, mich im Kreis zu schicken.“

„Wenn der Kapitän nicht weiß wohin und nur im Kreis fährt, können alle anderen rudern, so viel sie wollen. Dann haben wir Stillstand“, konterte Mathiaschitz. Sie kündigte die Koalition mit der Scheider-FPÖ vor drei Jahren auf, dazu stehe sie auch heute noch, sagte sie. Scheider würde künftig ein freies Spiel der politischen Kräfte ohne starre Koalition in Klagenfurt bevorzugen. Mathiaschitz möchte wie im Land eine Koalition aus SPÖ, ÖVP und Grünen.

Streit um Einsparungen beim Personal

Beherrschendes Thema in Klagenfurt sind die maroden Finanzen. Scheider wirft den anderen Parteien vor, seinem Sanierungsplan nicht zugestimmt zu haben. Dieser sieht unter anderem pro Jahr Einsparungen von vier Millionen Euro beim Personal vor. Scheider steht zu den Einsparungen. Das bestehende Personal sei zu schützen, Nachbesetzungen solle es aber nur noch in Ausnahmefällen geben.

Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal,
10. März 2015

Für Mathiaschitz ist dies unvorstellbar: „Das ist unrealistisch und menschenverachtend. Wir brauchen eine Aufgaben- und Strukturreform. Wir können nicht immer mehr Stellen einsparen, während die Aufgaben für die Stadt die gleichen bleiben.“ Uneinigkeit gibt es auch bei einem anderen Sparthema: Während der FPÖ-Kandidat die Zuschüsse für Veranstaltungen und Events stark reduzieren möchte, will Mathiaschitz diese komplett stoppen.

Unterschiedliche Konzepte zur Innenstadt-Belebung

Auch zur nötigen Belebung der Innenstadt, in der viele Geschäfte leer stehen, haben die Kandidaten unterschiedliche Ansätze. Scheider will es mit Förderungen und einer besseren Verkehrsanbindung versuchen: „Die Mieten sind zu hoch, deswegen braucht es Mietförderungen für Jungunternehmer.“ Keine Einkaufszentren am Stadtrand, die ein ähnliches Angebot wie Geschäfte in der Innenstadt haben, und schnelle Verfahren für Jungunternehmer, das will Mathiaschitz durchsetzen. Unternehmer sollen bei der Stadt nur noch einen Ansprechpartner haben.

Ein neues Hallenbad soll von den Stadtwerken finanziert werden, darin sind sich die beiden Bürgermeisterkandidaten einig, wobei Mathiaschitz auf günstige Eintrittskarten pocht. Bei einer neuen Eishalle steigen beide Kandidaten auf die Bremse.