Gemeinderatswahl: Kandidaten von Hermagor

Am Montagabend fand die Auftaktsendung der „Streitkultur“ zur Gemeindesratswahl 2015 statt. Am 1. März wählen 132 Kärntner Gemeinden einen neuen Gemeinderat und somit auch ihren Bürgermeister. Den Beginn machten die Spitzenkandidaten von Hermagor.

Fünf Kandidaten kämpfen in der, an der Einwohnerzahl gemessen, kleinsten Bezirksstadt um den Bürgermeistersessel. Titelverteidiger ist Siegfried Ronacher (SPÖ). Er wurde im Oktober 2011 als Nachfolger von Langzeitbürgermeister Vinzenz Rauscher angelobt. Mobilität und Kampf gegen die Abwanderung sind seine Schwerpunkte. Es gebe einige Unternehmen, die sich ansiedeln, so Ronacher, und damit Arbeitsplätze schaffen. Bildung vom Kleinkind an sei für ihn wichtig, um die Abwanderung zu stoppen.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Streitkultur; 5. Jänner 2015

Namensliste Tillian: Schulbau

Dass Ronacher vom ehemaligen SPÖ-Parteimitglied und Vizebürgermeister Karl Tillian, der mit einer eigenen Namensliste kandidieren wird, Konkurrenz bekommt, sieht der amtierende Bürgermeister nicht als Problem, sagte er. Tillian nannte persönliche Differenzen als Grund. Seine Schwerpunkte bei der Wahl: „Der Neu- bzw. Ausbau der Neuen Mittelschule. Ich könnte mir vorstellen, dass man im Tourismus Akzente setzt, um vorne dabei zu sein.“

ÖVP will sich verstärkt Bürgeranliegen widmen

Als den „lachenden Dritten“ sieht sich ÖVP-Kandidat Leopold Astner nicht, wenngleich er sich schon Stimmenzuwächse wegen der Unruhen innerhalb der SPÖ erhofft. Neben den Themen wie Arbeitsplätze und Abwanderung will er sich verstärkt um die Anliegen der Bürger kümmern: „Ich habe im Vorfeld der Gemeinderatswahl viele Bürgergespräche gehabt, da wurde immer artikuliert, dass es in der Infrastruktur in den Ortschaften Probleme gibt. Fehlende Beleuchtung, ein Gehsteig fehlt - es sind kleine Projekte, wo es auch vom Finanziellen her nicht so aufwändig ist.“

FPÖ: „Betriebe stärken“

Kampf gegen Abwanderung, Belebung der Innenstadt und Stärkung der Wirtschaft - bei den Schwerpunkten ist man sich über die Parteigrenzen hinweg beinahe einig. Die Bürgermeisterkandidatin der FPÖ ist Christina Ball: „Ganz wichtig ist natürlich, dass wir in Hermagor Wohnraum schaffen, dass wir Betriebsansiedelungen weiter forcieren, neue Betriebe holen, aber auch die bestehenden Betriebe stärken.“

Grüne: Schulden zahlen

Die Grüne Bürgermeister-Kandidatin Marion Mitsche will auch die Stadtfinanzen zum Wahl-Thema machen: „Die Finanzen schauen nicht wirklich gut aus, wir haben über fünf Mio. Euro Schulden. Es muss ein Konzept geben, wie man die abbaut. Derzeit lebt die Gemeinde von Bedarfszuweisungen und kann sich aus eigener Kraft kein einziges Projekt leisten und bezahlen.“ Daher soll ein Konzept ausgearbeitet werden, wie wieder Geld in die Gemeindekasse kommen soll, so Mitsche.

Kommenden Montag sind die Kandidaten aus der Bezirksstadt St. Veit an der Glan zu Gast in der Radio Kärnten Streitkultur.

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