Diabetestag: Erkrankungen nehmen zu

Zählt man die medizinisch festgestellten Fälle und die vermutete Dunkelziffer zusammen, so leiden rund 50.000 Kärntnerinnen und Kärntner unter Diabetes. 90 Prozent davon haben „Alterszucker“, der auch mit dem Lebensstil zusammenhängt.

Am Typ-1-Diabetes, bei dem Insulin mit Spritze oder Pumpe verabreicht wird, leiden nur zehn Prozent der Diabetiker. Kurt Possnig, leitender Arzt der Gebietskrankenkasse, ist Diabetes-Spezialist. Für die starke Zunahme der Diabetes-2-Erkrankungen ist auch die gestiegene Lebenserwartung eine Ursache: „Wir wissen, ab 75 hat jeder fünfte einen Typ-2-Diabetes.“

Die klassischen Symptome für Diabetes sind unbändiger Durst und permanenter Harndrang. Wer das bei sich beobachtet, sollte schleunigst zum Arzt. Aber es gibt noch ein Symptom, das nicht so leicht zuordenbar sei, sagte Possnig: „Zum Beispiel starker Verlust von Leistungsfähigkeit. Das wird von den Menschen nicht mit Diabetes in Zusammenhang gebracht. Die Energie ist für den Körper nicht mehr verfügbar, man verliert total die Leistungsfähigkeit. Das ist ein ganz starkes Symptom.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal; 14. November 2014

„Bewegung wie Medikament verordnen“

Während den Typ-1-Diabetikern nichts anderes übrig bleibt als Insulin zu spritzen und genaue Diätpläne einzuhalten, kann man dem Typ2 Diabetes einfacher entgegen wirken. Bewusste gesunde Ernährung und Bewegung, so Possnig: „Bewegung muss man wie ein Medikament verordnen. Man muss dem Patienten klar sagen, was und wie oft er Bewegung machen muss.“ Die Spätfolgen von unbehandeltem Diabetes reichen von schweren Nierenschäden bis zur Erblindung. Indirekt kann Diabetes auch zum Tod führen, weil das Immunsystem sehr geschwächt wird. Ein Influenzavirus führt so unter Umständen zu einer tödlichen bakteriellen Lungen- oder Herzmuskelentzündung.

Aktionstag in City-Arkaden

In Klagenfurt sind rund 3.000 Menschen an Diabetes erkrankt. In den City-Arkaden findet am Samstag, dem 15. November von 10.00 bis 14.00 Uhr ein Aktionstag statt. Es werden kostenlose Blutzuckermessungen, Blutdruckmessungen, Body-Mass-Index-Rechnungen und umfangreiche Informationen zum Thema Diabetes, dem Erkennen von Warnsignalen und Frühsymptomen, Risikogruppen sowie Möglichkeiten zu Risikoreduktion weitergegeben.