Hilfe bei Lese- und Rechtschreibschwäche

Zwischen vier und acht Prozent der Kärntner Volksschüler haben eine Lese- und Rechtschreibschwäche. Das sind rund 350 Kinder oder zwei Schüler pro Klasse. Experten raten dringend zum Förderunterricht.

Lese- und Rechtschreibschwäche meint eine länger andauernde Störung beim Lernen der Schriftsprache. Die betroffenen Kinder haben Probleme, das Gesprochene schriftlich umzusetzen, Jungen sind mehr betroffen als Mädchen. Mit einer generellen Minderbegabung hat die Schwäche nichts zu tun, vielmehr brauchen die Kinder Förderung und Geduld.

In Kärnten sei die Zahl der Volkschüler mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche in den vergangenen Jahren mit 350 konstant geblieben, erklärt Dagmar Zöhrer vom Kärntner Landeschulrat. Dass ein Kind eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat, könne sich schon in den ersten beiden Volkschulklassen äußern. Etwa wenn ein Kind Probleme habe, Laute den Buchstaben zuzuordnen oder bei den ersten Leseversuchen.

Projekt EVEU will vorbeugen

Lese- und Rechtschreibschwäche ist für den Landesschulrat kein neues Thema, schon vor einigen Jahren wurden über das Projekt EVEU („Ein Veränderter Elementarunterricht“ – Anm.) Unterstützungsmaßnahmen gestartet. Schon in den ersten beiden Volksschuljahren liegen Lesen und Schreiben dabei stark im Fokus. Mittlerweile seien 300 Kärntner Lehrer für das Projekt aus- und weitergebildet worden, so Zöhrer. Bei diagnostizierter Lese- und Rechtschreibschwäche gibt es auch die Möglichkeit eines Förderunterrichts, auch wenn es dafür zumeist eine Warteliste gibt.

Bemerken Eltern, auch im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern, Auffälligkeiten bei ihrem Kind, sei die Schule der beste Ansprechpartner, weil sie Kontaktadressen zur Verfügung stellen könne, meint Zöhrer. Zöhrer rät dringend, Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwächen zu fördern. Werde ihnen nicht geholfen, könnten sie sonst später schlechtere Jobaussichten haben oder unter psychischen Problemen leiden.