Juliwetter: Zu nass aber warm

Der heurige Juli war eher geprägt von Aprilwetter. An 25 von 30 Juli-Tagen regnete es irgendwo in Kärnten. Die Temperaturen war aber sommerlich warm, auch Gewitter gab es in Kärnten wenig. Für die Meteorologen kein außergewöhnlicher Monat.

In den vergangenen Jahren wurde Kärnten oft mit viel Sonne und hochsommerlichen Temperaturen samt Tropentagen über 30 Grad verwöhnt. Hier kann der Juli 2014 nicht wirklich mithalten. Doch im langjährigen Vergleich fällt die Bilanz ziemlich durchschnittlich aus, sagte Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt:

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 30. Juli 2014

„Wir sind bezüglich der Temperatur leicht zu kühl. Wenn man es kärntenweit betrachtet, vielleicht ganz im Nordwesten, sind wir ganz leicht über dem Normalwert. Aber sonst tendenziell leicht zu kühl. Und wenn man sich die Statistiken ansieht muss man in das Jahr 2000 zurück gehen, wo es kühler war.“

Unwetter Klagenfurt Treffen

ORF/Petra Haas

Ein vertrauter Anblick in diesem Juli.

Hitzepol im Juli: St. Veit an der Glan

Der Hitzepol in diesem Monat war St. Veit an der Glan mit 32,8 Grad. Insgesamt gab es aber nur wenige Tropentage, also Tage mit Temperaturen über der 30-Grad-Marke. Wie schon in den vergangenen Monaten fällt die Niederschlagsbilanz höchst unterschiedlich aus. Neuerlich war es in Unterkärnten feuchter, als in Oberkärnten. Rainer: „Die größte Tagesmenge hatten wir in Preitenegg, zum Beispiel am 22. Juli 2014, oben auf der Pack mit 50,9 Liter pro Quadratmeter. Nach Westen hin waren es insgesamt geringere Niederschläge, die Werte liegen teilweise nur bei 30 bis 40 Prozent vom Durchschnitt.“

Am meisten Regen in Karawanken

Die größte Regenmenge verzeichneten die Meteorologen in den Karawanken. Bei der Station am Loibl wurden im Juli über 200 Meter Regen pro Quadratmeter gemessen. Rainer fügte hinzu: „Auf der anderen Seite war die Gewittertätigkeit nicht sehr aufregend. Wir hatten über Kärnten bisher 8.312 Blitze. Da hat es schon Juli-Monate mit über 40.000 Blitzen gegeben.“

Statistische Werte laut ZAMG

  • Niederschlagsabweichung minus 10 Prozent
  • Temperaturabweichung minus 0,1 °C
  • Abweichung der Sonnenscheindauer minus 20 Prozent
  • Temperaturhöchstwert 32,8 °C in St. Veit/Glan (463 m) am 20.7.2014
  • Temperaturtiefstwert, Gipfel/Hochalp.: 1,5 °C auf der Villacher A. (2117 m) am 10.7.
  • Temperaturtiefstwert unter 1000 m: 4,1 °C in Weitensfeld (704 m) am 1.7.2014
  • Höchstes Julimittel der Lufttemperatur 19,8 °C in Pörtschach (Abw. 0,0 °C)
  • Höchste Sonnenscheindauer 211 Stunden in Klagenfurt (Abw. -18 %)

Insgesamt 25 Regentage

Und noch ein interessantes Detail aus der Wetterstatistik: An 25 der vergangenen 30 Tage regnete es in Kärnten irgendwann, irgendwo einmal. Sonnenanbeter wurden nicht gerade verwöhnt. Rainer: „Wir hatten zum Beispiel in Klagenfurt 208 Stunden Sonne, das war auch der höchste Wert in Kärnten im Juli und das sind auch nur 81 Prozent vom Durchschnitt. Und auch da muss man länger zurückblättern, in den Annalen bis 1989, wo es weniger Sonne im Juli gab. “

Ausgesprochen wechselhaft zeigte sich aber auch der Juli an der Adria. An vielen Badeorten wurden die höchsten Juli-Regenmängen seit Jahrzehnten gemessen. Rainer: „Wir hätten doch immer wieder Tiefdrucktätigkeit vom Westen, Süd-Westen her und da war die Adria-Küste auch betroffen, also wer dieses Jahr an die Adria gefahren ist, der hat vermutlich den Schwarzen Peter gezogen.“

Voraussage: In den Bergen Wärmegewitter

Auf die Frage, ob der Sommer in den nächsten Tagen noch einmal zurückkehrt, sagte Rainer, er erwarte eine tendenzielle Besserung. Die Luft bleibe aber labil und anfällig für Gewitter, vor allem in den Bergen.

Link: