Streitkultur: Abwanderung als Sorgenkind
Im Zuge der neuen Serie „Fragen Sie“ in der Radio Kärnten Streitkultur nutzten am Montag zahlreiche Radio Kärnten-Hörer die Möglichkeit zum direkten Gespräch mit dem neuen Landeshauptmann. Großes Thema war für die Anrufer die Arbeitslosigkeit und die damit oft verbundene Abwanderung. Angelika Bierbaumer, selbst Betroffene, erzählte: „Ich habe Integrationspädagogik und Klinische- und Gesundheitspsychologie. Ich habe viele Zusatzausbildungen absolviert. Viele meiner Studienkollegen waren gezwungen, in andere Bundesländer abzuwandern.“
Für Kaiser ist die Abwanderung ein strukturelles Problem. Trotz gestiegenem Bildungsniveau würden die passenden Arbeitsplätze fehlen: „Das ist die Realität. Das Problem kann nur mittel- und langfristig zum Besseren verändert werden. Wir haben in vielen Belangen die notwendigen Strukturen noch nicht.“ Diese gelte es langfristig zu schaffen. Im wachsenden Gesundheitssektor sieht Kaiser derzeit die größten Jobchancen.
Angst vor dem Kassasturz
Viele Anrufer befürchteten nach dem bis Ende Mai geplanten Kassasturz weitere Einschnitte. Für Landeshauptmann Kaiser haben bei den Ausgaben bestimmte Bereiche Vorrang. „Die Themenbereiche sind für mich Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Gesundheit, Soziales und Investitionen in Forschungstechnologie.“ Sein Traum sei, dass am Ende der Legislaturperiode kein Kärntner Existenzängste haben muss.
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal, 16. April 2013
Um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können, soll die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Kaiser will dafür zusätzliche Betriebskindergärten fördern. Viele Bewohner ländlicher Regionen befürchten eine weitere Ausdünnung der Infrastruktur, allen voran weitere Schließungen von Kleinschulen. Kaiser schloss das nicht aus, allerdings nur, wenn es pädagogisch sinnvoll sei. Er verfolgt ein Gesamtschulkonzept und will dabei auf die Zusammenarbeit der Gemeinden setzen.
Bürgerbüros bleiben bestehen
Weiter bestehen bleiben laut Kaiser die Bürgerbüros. In einer zentralen Stelle am Arnulfplatz in Klagenfurt sollen die Bürger ihre Anliegen nicht nur dem Landeshauptmann, sondern jedem Regierungsmitglied vorbringen können, sagt Kaiser.