Streitkultur: Schulsystem anpassen

Das schlechte Ergebnis Kärntens bei einer österreichweiten Bildungsstudie waren Thema der Streitkultur am 17. Dezember. Die Diskussion zeigte, dass im Wesentlichen Einigkeit herrschte, dass das Schulsystem an neue Erfordernisse angepasst werden müsse.

Ein Erklärungsversuch, warum Kärnten so schlecht abschnitt, kam von Schüler- und Elternvertretern. Die Schüler hätten den Test zu wenig ernst genommen, sagte Elternvertreterin Gertraud Kalles-Walter: „Bei uns wird ein Zettel ausgeteilt und es heißt, heute gibt es einen Test, der wird nicht benotet und wer fertig ist, darf hinaus, Fußballspielen gehen.“

Diskutanten Streitkultur

ORF/Michael Kopeinig

Schüler nahmen Test nicht ernst

Landesschulsprecherin Silvia Grohmann: „Im Fall der Studie war es so, dass keine Benotung stattgefunden hat. Viele Schüler haben sich gedacht, warum sollte ich mich bemühen, wenn ich dafür nichts bekomme?“

Stefan Sandrieser, Lehrervertreter für die Pflichtschulen hielt eine Änderung der Strukturen für nötig. Gerade in Ballungszentren würden die Schüler immer auffälliger, gleichzeitig hätten die Lehrkräfte immer mehr Verwaltungsarbeit zu machen. Direktorinnen könnten ihrer eigentlichen Aufgabe, der pädagogischen Beratung von Lehrern, nicht mehr nachkommen. Diese kommen kaum zum Unterrichten, alles wegen des hohen Verwaltungsaufwandes, so Sandrieser.

Bildung stärker in Vordergrund rücken

Marlies Krainz Dürr, die Rektorin der Pädagogischen Hochschule, nannte bessere Lehrerfortbildung als Schlüssel. Da dürften aber nicht nur halbtägige Veranstaltungen besucht werden. Es müsse Formate geben, die über einen längeren Zeitraum gingen, so Krainz Dürr. Man beobachte hier, dass man in Kärnten noch zögerlich sei.

Das Thema Bildung müsse positiv in den Vordergrund gerückt werden, sagte der stellvertretende Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Man müsse mehr in die Bildung investieren und das Bildungsbewusstsein grundsätzlich heben. Das Vertrauen in die Lehrkräfte müsse gehoben werden.

Lehrer zur Fortbildung motivieren

Auch für Bildungsreferent Christian Ragger (FPK) stand die Lehrerfortbildung im Vordergrund. Diese müsste auch für den AHS-Lehrer verpflichtend werden. Weiterbildung müsste für Lehrer auch motivierender gestaltet werden, damit sie mehr in Anspruch genommen wird, so Ragger. Ragger kündigte auch an, dass die Mitarbeit von AHS-Lehrern in der neuen Mittelschule, künftig Voraussetzung für eine Anstellung sein werde.

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