„wAsser + wΩrt“ im Dom zu Klagenfurt

Die Fastenzeit steht im Dom zu Klagenfurt seit Jahren im Zeichen der Kunst. „Wasser und Wort“ ist der Leitsatz für die Installation in diesem Jahr. Gestaltet wurde sie von der in London lebenden Kärntner Künstlerin Helma Rud.

Kunst im Dom 2012 ist eine interaktive Mixed Media Installation: Die aus Kärnten stammende Künstlerin Helma Rud hat eine Installation geschaffen, die sich mit der Interaktion der Besucher verändert. „wAsser + wΩrt“ besteht aus semi-transparenten Stoffbahnen, die mittels Fischerdraht in den Raum gespannt und ineinander verschränkt eine Bogenform ergeben. Dieser Bogen scheint zwischen Bankreihen und Altar zu schweben.

Installation im Dom zu Klagenfurt

Katholische Kirche Kärnten

Dompfarrer: „Mir war sofort klar, die kann was“

Entdeckt wurde Helma Rud von Dompfarrer Peter Allmaier. „Ich habe Helma Rud zufällig bei einem Fest der katholischen Jugend im Mölltal kennengelernt und kam mit ihr ins Gespräch. Sie erklärte mir, Künstlerin zu sein. Als ich dann eines ihrer Werke gesehen habe, war mir sofort klar, die kann etwas. Also fragte ich sie, ob sie nicht etwas für den Dom machen möchte. Sie hat ein Modell entwickelt, von dem ich sofort begeistert war – es ist jetzt im Dom zu sehen“.

Besucher-Gedanken werden Teil des Projekts

Der Titel "Wasser und Wort bezieht sich auf die Taufe. In Ihrem Projekt möchte Helma Rud die Besucher miteinbeziehen. "Die Idee ist, dass Menschen Nachrichten, ihre Gedanken hinterlassen können und diese dann in das Projekt eingespeist werden. Wir haben hier diese Installation, die fast unwirklich im Raum zu schweben scheint. Sie wird zur Projektionsfläche, auf die die Gedanken der Menschen projiziert werden, also interaktiv“.
Die Stoffbahnen sind die Leinwand, auf ihr werden Gedanken projiziert, die die Menschen auf vorbereiteten Karten hinterlassen können. Das Projekt soll auch eine Art Kommunikationsplattform sein. „Jeder kann mitmachen, muss aber nicht. Ein Volksschulkind kann genauso eine Nachricht hinterlassen wie ein Universitätsprofessor oder eine ältere Dame“, so Helma Rud.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 20.2.2012

„Heimkommen“ nach Jahren im Ausland

Für Helma Rud ist die Arbeit im Klagenfurter Dom auch ein Heimkommen nach Jahren im Ausland. Es ist ihre Arbeit im sakralen Raum. „Es war mir wichtig, Respekt vor dem Kirchenraum zu haben, nicht etwas aufzuzwingen sondern die Gemeinschaft zu Wort kommen zu lassen und etwas zu machen, das jeden berühren kann“.

Religion und Kunst: Das Unsagbare ins Wort bringen

Kunst im Dom bietet für Dompfarrer Allmaier die Gelegenheit, den Menschen anders anzusprechen: „Kunst wie Religion sind beide Formen, das Unsagbare ins Wort zu bringen. Da helfen wir uns gegenseitig, auf etwas anderes zu verweisen. Die Leute sitzen bereits jetzt im Aufbau in der Kirche und staunen – und Staunen ist bereits der Anfang der Religion“.

Wer das Staunen wieder erlernen möchte, hat derzeit die Möglichkeit, Helma Rud bei der Arbeit im Dom zu Klagenfurt zu beobachten.

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