16-Jähriger erfand Entführung

Ein 16-jähriger Bursche hat bei der Polizei eine Entführung erfunden. Er sei in eine Wohnung verschleppt worden und dort drei Tage lang festgehalten worden. Die Polizei enttarnte die Lüge, das Motiv ist bisher unklar.

Wie die Polizei am Samstag mitteilte, zeigte der 16-jähriger Bursche aus Villach am 26. Juni an, dass er vom 23. bis 25. Juni in einer ihm unbekannten Wohnung, vermutlich in Gödersdorf bei Villach, festgehalten wurde. Er sei in der Wohnung von mehreren Männern an den Händen gefesselt worden. Wie er in die Wohnung gelangt sei, das wisse er nicht. Zuvor sei er mit einem Freund in der Innenstadt gewesen, dann könne er sich an nichts mehr erinnern. Als Motiv gab er an, dass dies wohl eine Racheaktion für einen von den „Entführern“ behaupteten Drogendiebstahls gewesen sei.

Spur führt ins Drogenmilieu

Wie sich bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei Villach herausstellte, war die Entführung erfunden, laut Polizei hätten das vor allem Zeugeneinvernahmen widerlegt. Am Freitag wurde der 16-Jährige daraufhin erneut einvernommen, dabei gestand er, alles frei erfunden zu haben.

Die Ermittlungen laufen. Warum der Bursche die Entführung erfand, ist noch unklar. Er habe bislang kein Motiv bekannt gegeben, hieß es. Bekannt ist der Polizei, dass der 16-Jährige Drogen konsumierte, die Tat könnte also im Drogenmilieu angesiedelt sein. Der Bursche wird bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen der Vortäuschung einer Straftat und falscher Beweisaussage angezeigt.