Erster Österreich-Sieg beim Ironman
Es blieb spannend bis zum Schluss: Der 37-jährige Michael Weiss (Niederösterreich) konnte am Vormittag nach dem 23. Platz beim Schwimmen im Radrennen, seiner Paradedisziplin, die Führung übernehmen. Damit überholte Weiss den Favoriten David McNamee (GB) und knackte mit einer Zwischenzeit von 4:16:09 die Vorjahresbestzeit.
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Um 6.40 Uhr fiel der Startschuss für den Schwimmbewerb. 3,8 Kilometer Schwimmen hatten die Athleten zunächst zu bewältigen, danach begann das 180 Kilometer lange Radrennen.
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Jubel beim Zieleinlauf
Tosender Jubel beim Zieleinlauf von Michael Weiss
Erster Heimsieg beim Ironman Austria
Zu Mittag begannen die ersten Athleten bereits den 42,2 Kilometer langen Marathon. Weiss konnte seinen Vorsprung vom Radrennen durchgehend halten. Kilometer vor dem Ziel lag er bereits souverän in Führung.
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Mit einer Zeit von 8:04:46 ging Weiss schließlich ins Ziel und sorgte damit für den ersten Heimsieg in der 20-jährigen Geschichte des Bewerbs. Platz zwei ging heuer an den Russen Iwan Tutukin (8:13:21), Platz drei an Andy Potts aus den USA (8:14:25). Die Rekordzeit von 7:45:58 lieferte 2011 übrigens Marino Vanhoenacker. Der Belgier ist mit acht Siegen Rekordhalter.
Die weiteren österreichischen Platzierungen: Daniel Niederreiter (Platz 11), Platz 12 für Christian Birngruber und Platz 14 für Paul Reitmayr.
„Der wichtigste Sieg in meiner Karriere“
2011 und 2015 reichte er für Weiss beim Ironman Austria „nur“ für den zweiten Platz. Seinen bisher letzten Ironman bestritt der 37-Jährige im vergangenen November in Mexiko, in Klagenfurt erreichte er 2017 den fünften Platz.
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„Ich habe hart dafür gearbeitet“, sagte Weiss zum ORF. Dass der Sieg dann doch sehr klar ausfiel, habe er aber nicht erwartet. „Der wichtigste Sieg in meiner Karriere, meine Tour de France.“ Ein Spaziergang sei der Triathlon aber sicher nicht gewesen. „Die letzten Kilometer waren richtig schmerzhaft.“ Hilfreich war „die unglaubliche Unterstützung des Publikums.“
Dabei dachte der Niederösterreicher im letzten Jahr eigentlich schon an das Aufhören. Mit dem Siegen in St. Pölten und Kärnten ist Weiss nun wieder voll motiviert. Beim nächsten Ironman in Hawaii erhofft er sich einen Platz unter den besten zehn Teilnehmern.
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Hütthaler verpasst den Sieg knapp
Lisa Hütthaler aus Wiener Neustadt konnte bei den Damen den zweiten Platz holen, der erste Platz ging an die Deutsche Mareen Hufe (9:00:32). Hütthaler lag mit einer Zeit von 9:01:47 nur knapp dahinter. Dr dritte Platz ging mit einer Zeit von 9:03:59 an die Britin Emma Pallant.
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Im Marathon lag lange Emma Pallant in Führung, auf den letzten Metern wurde sie dann von Hufe und Hütthaler überholt. Für Hufe war der Sieg ein großer Triumph, schon sieben Mal hatte es bei einem Ironman nur für Platz zwei gereicht.
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Die Kärntnerin Beatrice Weiss führte lange Zeit das Feld der Damen an, ehe Hufe, Hütthaler und Emma Pallant (GBR) das Kommando übernahmen.
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Um Mitternacht war definitiv Schluss
Bis Mitternacht hatten die Athleten Zeit, das Ziel in der Klagenfurter Ostbucht zu erreichen. Rund hundert Profis waren heuer am Start. Aus 55 Nationen kamen die Teilnehmer, rund 1.000 der insgesamt 3.300 Starter kamen aus Österreich. Der jüngste Teilnehmer war heuer 19 Jahre alt, der älteste 85 Jahre. Entlang der Strecken versammelten sich Zehntausende Zuseher.
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Vier Mal an jubelnder Menschenmenge vorbei
Eine sportliche Neuigkeit bot in diesem Jahr die Laufstrecke. Die Athleten liefen insgesamt vier Mal durch das Zielgelände, um dort von den Zuschauern angefeuert werden zu können. Der Ironman Austria zählt mit seiner heurigen Rekordteilnehmerzahl von 3.300 Athletinnen und Athleten zu den größten Sportveranstaltungen in Österreich.
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Mit der Startnummer 99 an den Start ging die Land Kärnten-Staffel. Die Schwimmstrecke nahmen Christian Kresse (1 km), Gerald Florian (1,8 Kilometer) und Landeshauptmann Peter Kaiser (1 km) in Angriff. Auf der Radstrecke waren Stefan Sandrieser, Volker Bidmon und Paco Wrolich jeweils 60 Kilometer unterwegs. Die Marathonstrecke bewältigten Christoph Lorber (10 km), Rudi Altersberger (10 km), Jasmin Ouschan (10 km) und Arno Arthofer (12,2 km).
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130 Teilnehmer im ersten Jahr
Der Triathlon fand am Sonntag zum 20. Mal statt. Was 1998 mit einem überschaubaren Teilnehmerfeld von 130 Sportsbegeisterten begann, ist 20 Jahre später eine der am schnellsten ausgebuchten Ironman-Veranstaltungen weltweit. Anfang musste man aber auch viel Lehrgeld zahlen, bis es das Event wurde, das es heute ist, so Renndirektor Erwin Dokter.
Zum Jubiläum gibt es heuer eine besondere Siegerehrung. Der langsamste Teilnehmer erhält ebenfalls einen Preis. Unter dem Motto „slow food for slow foot“ erhält er eine Slow-Food-Party für sich und seine Freunde.
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50.000 Übernachtungen in ganz Kärnten
Laut Statistik bringe jeder Athlet drei bis vier Begleitpersonen mit und gibt am Tag rund 180 Euro aus, sagt Renndirektor Erwin Doktor. Auch aus wirtschaftlicher und touristischer Perspektive steuert der Ironman seit Jahren einiges an Wertschöpfung bei, so auch Kärnten-Werbung Chef Christian Kresse. 50.000 Übernachtungen bringe die Veranstaltung in ganz Kärnten. „Das ist eine Wertschöpfung von über sechs Millionen Euro.“
ORF/Math
Links:
- Ironman Austria
- Zu wenig Betten bei Sportgroßereignissen (kaernten.ORF.at, 27.6.2018)
- Ironman seit 20 Jahren in Klagenfurt (kaernten.ORF.at, 25.4.2018)