Land verstärkt den Tierschutz

Das Land stockt die Zahl der Amtstierärzte auf, künftig soll es dadurch mehr Kontrollen bei Landwirten und Schlachtbetrieben geben. Um Kontrolle und Vollzug zu trennen, wandert der Tierschutz vom Agrar- zum Gesundheitsreferat.

16 Amtstierärzte gab es bislang in Kärnten, vier davon sind direkt in der Landesregierung beschäftigt. In Klagenfurt und Villach gibt es außerdem je zwei Amtstierärzte, in den restlichen Bezirken je einen. Für die Landesregierung wurden nun zwei neue Posten ausgeschrieben. Nachdem die Zahl der Amtstierärzte in der Landesregierung ab 2007 halbiert wurde, wird damit nun personell wieder aufgestockt.

Eine nötige Maßnahme, denn für die Kontrolleure gibt es viel zu tun: Ihnen obliegt die Kontrolle der Nutztierhalter, der Schlachtbetriebe und mitunter auch der privaten Reptilienhalter und Haustierbesitzer. „500 Schlachtbetriebe gibt es in Kärnten, jeder muss einmal im Jahr kontrolliert werden“, nennt Karl Baumgartner, ab Juli neuer Sachgebietsleiter für Tierschutz im Amt der Kärntner Landesregierung, ein Beispiel.

Regelmäßige Kontrollen bei Missständen

Rund drei Prozent der Nutztierhalter werden pro Jahr routinemäßig kontrolliert. Damit wird zwar die gesetzliche Vorgabe des Bundes zwar erfüllt, es werden aber häufigere Kontrollen angestrebt. Künftig soll es laut Baumgartner auch bei jenen Betrieben, bei denen Missstände festgestellt wurden, häufigere Kontrollen geben. Und zwar so lange, bis die Missstände in der Tierhaltung in diesem Betrieb beseitigt sind.

Neue Zuständigkeit für den Tierschutz

Ab Juli werden auch die Zuständigkeiten für den Tierschutz verändert. Er ist künftig nicht mehr beim Agrarreferat, sondern beim Gesundheitsreferat angesiedelt. Nach Bekanntwerden des Rinderskandals in Hüttenberg aber auch dem Schweineskandal in Unterkärnten wurde die Forderung nach dieser Änderung laut. Damit sollen Interessenkonflikte vermieden werden, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Kontrolle und Vollzug können nicht in einer Hand sein können, die Kontrolle muss unabhängig sein.“

Bündel an Maßnahmen geplant

Um den Tierschutz in Kärnten zu verbessern, sind weitere Maßnahmen geplant. So soll es für Amtstierärzte, und in Folge auch für Tierärzte und Betriebe, Schulungen geben. Denn in den letzten Jahren habe es bei den Kontrollen Defizite in der Qualität gegeben, sagte Baumgartner. In den nächsten zwei Jahren sollen außerdem in 500 Schlachtbetrieben die Befähigungsnachweise des Schlachtpersonals kontrolliert werden. Laufende Vorschläge zur Verbesserung des Tierschutzes in Kärnten sollen auch vom neuen „Fachgremium Tierschutz“ beigesteuert werden.

Ab Juli 2018 wird auch die Katzenkastrationen bei „Streunern“ weitergeführt. Im letzten Jahr wurden 2.000 Kastrationen bei „wilden“ Katzen vorgenommen. Die Kosten für diese Aktion werden von Land, Gemeinden und der Tierärztekammer gemeinsam getragen.

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