Vernachlässigung: Geldstrafe für Pflegerin

Wegen Vernachlässigung wehrloser Personen musste sich am Dienstag eine 61-jährige Pflegerin in Klagenfurt vor Gericht verantworten. Sie hatte eine 89-Jährige mit einer sogenannten Sitzhose im Rollstuhl fixiert. Die Frau muss 4.500 Euro Geldstrafe zahlen.

Eine Sitzhose ist eine Kombination von Schritt- und Beckengurt, dadurch soll der Körper am Vorrutschen gehindert werden. Sie habe die Frau damit im Rollstuhl fixiert, damit diese nach ihrem Oberschenkelhalsbruch und Serienrippenbrüchen nicht noch einmal stürze, erklärte die 61-Jährige am Dienstag vor Gericht.

Auch beim Bett habe es aus dem gleichen Grund einen Fixiergurt gegeben. Sie habe diese Vorgangsweise nur gut gemeint, beteuerte die Frau. Als diese Praxis beanstandet worden sei, habe sie sofort damit aufgehört.

Verfahren endet mit Diversion

Der Verteidiger ersuchte um eine Diversion. Da Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse keine Einwände erhob, gab Richter Dietmar Wassertheurer dem Antrag statt. Die 61-Jährige übernahm die Verantwortung für die Vorfälle und muss nun 4.500 Euro Geldbuße sowie 250 Euro Gerichtskosten zahlen. Tut sie das binnen eines Monats, wird das Verfahren eingestellt.