Exotischer Zimtbaum in voller Blüte
Für Wohnzimmer oder herkömmliche Gewächshäuser ist der Exot nicht geeignet, wird er doch bis zu 15 Meter hoch. Der Zimtbaum in Klagenfurt wird aber oft und stark zurückgeschnitten, sonst würde er auch für den Botanischen Garten zu groß. Er stammt laut dem Leiter des Botanischen Gartens, Roland Eberbein, aus Ceylon. Daher seien seine Blütezeiten auch anders, als bei heimischen Pflanzen, es sei eine Ausnahme, dass er im Sommer blüht. Die Besucher des Botanischen Gartens werden sich noch einige Wochen an dem blühenden Baum erfreuen können, er trage noch einige Knospen, so Eberwein.
ORF/Daniela Winkler
Junges Laub ist rot
Man muss aber genau hinschauen, wenn man die Blüten sehen will, denn der Baum sei fast drei Meter groß und die Blüten sind klein. „Er hat eine für tropische Pflanzen typische Laubschüttung. Das frisch austreibende Laub ist knallrot, ein Sonnenschutz der jungen Blätter gegen starke UV-Strahlung.“
Seit Altertum bekannt
Der Zimtbaum enthält in allen Teilen ätherische Öle, als Gewürz wird aber hauptsächlich die Rinde genutzt. Der Baum wird in Kultur als Strauch gehalten, weil er leichter abzuernten ist. Bei der Ernte werden Ruten geschnitten, deren Rinde abgeschält und getrocknet. Die dünnere, helle Rinde hat das feinste Aroma. Aus kleineren Teilen wird Zimtöl gewonnen. Zimt war in Europa schon seit den Griechen und Römern bekannt.
Bäumchen überlebte schon Schneefall
Das Kärntner Klima verträgt der Zimtbaum einmal besser und dann wieder schlechter: „Wenn es im Sommer warm ist, braucht er die Sonne und steht bei uns im Topf im Freiland. Wenn es kühler wird bringen wir ihn sofort ins Glashaus. Er braucht viel Licht und höhere Temperaturen. Interessanterweise ist er gegen kurzfristige Kälteeinbrüche unempfindlich. Unserer hat einmal sogar einen recht abrupten Schneefall überlebt, ich habe ihn aber schnell geborgen.“
Der Baum ist in seinen Herkunftsländern in Südostasien wirtschaftlich sehr interessant, denn er liefert Zimtrinde: „Dabei handelt es sich um Rindenteile, die fermentiert, getrocknet und gemahlen werden. Meist sind sie von drei verschiedenen Arten von Zimtbäumen, die als Zimtpulver auch oft gemischt werden.“
Verschiedene Qualitäten bei Zimt
Es mache einen deutlichen Unterschied, ob man Zimt aus dem echten Zimtbaum verwende, so Ebernwein. Dieser sei mild und sehr aromatisch. Oder man bekomme den chinesischen Zimt, der auch Cassiazimt heißt, das seien grobe Rindenstücke, er rieche und schmecke scharf. Dazwischen liege geschmacklich der indonesische Zimt.
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„Als Gewürz ist er besonders, weil es in unserer Flora keinen Ersatz dafür gibt. Es gibt nichts Ähnliches bei uns. Das Verwendungsspektrum ist breit und reicht von Süßspeisen bis zu Fleisch.“