Wald im Fußball-Stadion nimmt Gestalt an

Der Schweizer Klaus Littmann will im Klagenfurter Stadion 200 Bäume pflanzen. Das Kunstprojekt verzögerte sich, im Herbst werden nun die Bäume aus den Wäldern geholt. Im Herbst 2019 soll das Stadion dann für zwei Monate „bewaldet“ werden.

"Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, so bezeichnete der Tiroler Künstler Max Peintner eine seiner surrealen Zeichnung (siehe unten) – sie zeigt einen üppig wachsenden Wald in einem Fußballstadion.

Stadion Projekt Klaus Littmann  Wald

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Zeichnung "Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ als Vorbild

Seit Jahrzehnten ist der Schweizer Kunstmanagers Klaus Littmann, der schon mehrere Kunstprojekte im öffentlichen Raum realisierte, von dem Bild fasziniert - und will es real werden lasse. Rund 200 Bäume, 14 bis 20 Meter hoch, sollen in den Stadion Rasen gepflanzt werden. In Wurzelballen werden die Bäume „aufbewahrt“, bis sie in den Stadionrasen verpflanzt werden. Nach dem Kunstprojekt sollen sie in den benachbarten Technologiepark Lakeside Park siedeln. Der Stadionrasen muss danach erneuert werden.

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Stadion Klagenfurt

Das Projekt können sich viele nicht vorstellen, trotzdem nimmt es Gestalt an. Dieser Tage bezieht Littmann noch inoffiziell sein Projektbüro in Klagenfurt. Im September 2019 soll der „Wald“ dann fertig werden, für rund zwei Monate soll er im Stadion wachsen.

Größtes Kunstprojekt im öffentlichen Raum

Unumstritten ist das Projekt nicht. Für das ungewöhnliche Vorhaben wird aber auch international viel Aufmerksamkeit erwartet, deswegen wird es von Stadt und Land unterstützt. Schon jetzt sei die Neugierde in der Kunstszene groß, sagt Littmann. Denn immerhin sei der Stadionwald das größte öffentliche Kunstprojekt, das je in Österreich realisiert wurde. Geplant ist auch ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Warmer Frühling verzögerte Projekt

Eigentlich sollten die Bäume schon im Frühjahr aus Wäldern geholt werden. Durch den warmen April schossen die Bäume aber so schnell in die Höhe, dass daraus nichts wurde. Experten rieten davon ab, neuer Termin für die Abholung der Bäume sei nun der September, so Littmann im ORF-Interview.

Littmann betonte erneut, dass für das Kunstprojekt keine öffentlichen Gelder fließen. Finanziert wird es mit Spenden- und Sponsorgeldern, so können etwa Firmen „Baumpatentschaften“ um je 5.000 Euro übernehmen. Insgesamt soll das Projekt rund 1,5 Millionen Euro kosten. „Wenig Kulturprojekte können sich selbst finanzieren“, so Littmann.

Erneut FPÖ-Kritik

Am Donnerstag übte die FPÖ erneut Kritik an dem Projekt. FPÖ-Obmann Gernot Darmann kritisierte auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Dieser habe sich in der Landtagssitzung für das „Kunstprojekt“ ausgesprochen und auch nicht ausgeschlossen, dass es eine Förderung vom Land dafür geben könnte.

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