Wenn der Garten zum Giftschrank wird

In den heimischen Gärten gibt es viele schöne, aber auch hochgiftige Pflanzen, die Kindern zum Verhängnis werden könnten. Wer einen Garten und Kinder hat, sollte auf gewisse gefährliche Exemplare verzichten.

Die meisten Giftpflanzen sind in den Tropen und Subtropen zu Hause, aber auch in Kärntner Gärten gibt es einige Pflanzen, die schön, und doch sehr giftig sind, so Apotheker Heinz Piskernig: „Etwa der hochgiftige Rittersporn, der mit seinen wunderschönen Blüten sehr oft als Zierstaude in die Blumenbeete eingebaut wird, oder den Kirschlorbeer, der wie die Thuje in Hecken vorkommt, da finden sich viele Pflanzen, die ganz selbstverständlich in Gärten vorkommen, bei denen man aber aufpassen muss.“

Giftpflanzen Garten Rittersporn

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Rittersporn enthält Älkaloide, Blätter, Blüten und Knollen sind giftig

Kinder spielen mit bunten Beeren und Samen

Besonders für Kinder können solche Pflanzen sehr gefährlich werden, weil ihre Früchte sehr verlockend ausschauen und die Kinder sie essen könnten. Es komme auf die Dosis an, so Piskernig. Wenn ein Kind eine Wurzel des Rittersporns essen würde, könne es zu Lähmungserscheinungen bis zum Tod führen.

Giftpflanzen Garten Eisenhut

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Der Eisenhut sieht dem Rittersporn ähnlich, er ist die giftigste Pflanze im europäischen Raum. Er enthält einen ganzen Mix an Alkaloiden, geringe Mengen der Knolle sind tödlich, aber auch Hautkontakt kann gefährlich sein.

Eibensamen und Nadeln sind giftig

Besonders verlockend sind für Kinder die roten Früchte der Eibe - die Samen sind so hochgiftig, dass eine kleine Handvoll reichen würde, um das Kind zu töten. Viele Beeren schauen für Kinder hübsch aus, sind lustig zum Spielen, wie etwa die des Rhizinus, die besonders giftig seien, so der Apotheker. Auch das Pfaffenhütchen gehöre dazu, hier müssen Eltern besonders aufpassen.

Giftpflanzen Garten Pfaffenütchen

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Pfaffenhütchen: Enthält das Alkaloid Evonin, die Symptome wie Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfe folgen erst nach rund 15 Stunden. Die tödliche Dosis ist mit 30 bis 40 Samen aber relativ hoch.

Bei Symptomen Vergiftungszentrale anrufen

Wenn ein Kind nach dem Spielen im Garten Vergiftungssymptome, wie zum Beispiel Erbrechen, zeigt, sollte man das Rote Kreuz verständigen. Hat man den Verdacht, dass eine giftige Pflanze gegessen worden sein könnte, aber noch keine Symptome auftreten, rät der Apotheker dazu, die Vergiftungszentrale anzurufen. Die Nummer lautet 01 406 4343. Dort muss man mitteilen, was das Kind zu sich genommen haben könnte, das gilt auch für Putzmittel. Wenn man den Namen der Pflanze nicht kennt, sollte man sie genau beschreiben. Wichtig ist auch, Alter und Gewicht des Kindes und die Menge, die aufgenommen wurde, anzugeben.

Giftpflanzen Garten Eibe

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Die Eibe wird gern in Hecken gepflanzt, die bunten Beeren sind für Kinder verlockend. In Nadeln und Beeren findet sich das Gift Taxin.

Besser auf gewissen Pflanzen verzichten

Die Vergiftungszentrale ist rund um die Uhr erreichbar. Noch ein wichtiger Hinweis von Apotheker Heinz Piskernig: Wenn eine giftige Pflanze verschluckt wurde, soll man auf keinen Fall Erbrechen herbeiführen, denn dann würden die Giftstoffe noch einmal durch den Schlund in den Mund geraten. Wenn ein Kind erwartet wird, oder zu Besuch kommt, sollte man sich also frühzeitig Gedanken machen und auf manche Pflanzen im Garten verzichten.

Giftpflanzen im Garten Goldregen

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Goldregen: Besonders die Schoten sind gefährlich, weil sie mit Bohnen verwechselt werden können. Die Pflanze enthält Alkaloide, zehn bis 15 Samen sind für Kinder tödlich.

Giftige Pflanzen Garten  Engelstrompete

ORF/Petra Haas

Wunderschön und duftend, die Engelstrompete. Schon der Duft kann Symptome hervorrufen, ihr wird berauschende und halluzinoge Wirkung zugesagt. Sie enthält Atropin.

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