„Jugend innovativ“: Doppelsieg für Kärnten
400 Projekte wurden heuer für den Forschungsbewerb eingereicht. Sieben Nachwuchsforscher-Teams wurden ausgezeichnet, darunter zwei Teams der Ferlacher HTBLVA (Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt). Einen Sieg in der Kategorie „Design“ holten sich die Kärntner mit einem multifunktionalen Wintersportschuh. Mit dem Schuh kann man Langlaufen und Schneewandern. Eineinhalb Jahre arbeiteten die Schüler an dem Produkt, „Auftraggeber“ war eine große deutsche Sportartikelfirma.
HTL Ferlach
„Macht sich gut im Lebenslauf“
„Dann haben wir mit Konzepten begonnen und dem Auftraggeber immer wieder die Zwischenergebnisse präsentiert“, sagte Valentina Hofstätter. Der Sieg, so Adrian Steurer, „ist schon etwas Besonderes.“ Und er sei auch für die künftige Karriere hilfreich: „Der Preis macht sich gut im Lebenslauf und ist ein Start in das Berufsleben.“ Bis zur Marktreife des Sportschuhs wird es noch dauern, die Rechte an der Innovation wurden an die Firma übertragen. „Es würde uns sehr freuen, wenn ‚unser‘ Schuh einmal in den Handel kommt“, sagt Markus Leb.
Lernkoffer für Schulen entwickelt
In der Sparte „Young Entrepreneurs“ gewann auch das zweite Team der HTL Ferlach mit einem 3-D-Drucker für Schulen. Anhand einer digitalen Vorlage wird mit diesen Druckern ein dreidimensionaler, fester Gegenstand erstellt. Um diese Technik Schülern zu vermitteln, wurde in Ferlach der „3D Printing 4 Education“ entwickelt. Das Siegerteam entwickelte einen Lernkoffer, der den Umgang mit der neuen Technologie erklärt. Drucker und Anleitung wurde von den Schülern konzipiert, geliefert wird in drei Ausfertigungen – von Einzelteilen bis zum fertig zusammengebauten Drucker.
HTL Ferlach
„Damit können Schüler einen 3-D-Drucker ohne Fachkraft zusammenbauen und bedienen“, sagt Laura Hasenbichler. Denn bislang sei das oft nicht möglich gewesen: „Bei uns stand der 3-D-Drucker in einer Kammer, nur ein Lehrer konnte ihn bedienen. Und wenn der krank war, konnten wir damit nicht arbeiten.“
Großes Interesse an Lernkoffer
Mit dem Sieg hat Laura Hasenbichler nicht gerechnet: „Die Konkurrenz war groß und zuvor hatte ja schon das andere Ferlacher Team gewonnen.“ Erst als er Pokal und Scheck in der Hand hatte, „habe ich erst realisiert, dass wir gewonnen haben“, sagt auch Florian Scherr.
70 Schulen haben bereits Interesse an dem Lernkoffer bekundet. Das Siegerteam hat deswegen schon Zukunftspläne. Leo Angermann, Florian Brunner, Laura Hasenbichler und Florian Scherr wollen ein Unternehmen gründen, derzeit läuft die Suche nach Partnern und Produktionsstandort.