Schülergruppe von Noroviren befallen

Für den Großteil von rund 60 Schülern aus Oberösterreich, die am Hafnersee ihre Schulsportwoche verbracht haben, hat diese Woche im Krankenbett geendet. Ein Norovirus traf zwei Drittel der Schüler. Vier von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Die 60 Schüler aus Oberösterreich im Alter zwischen 14 und 18 Jahren waren in einem Seehotel untergebracht. Am Donnerstag trat bei den ersten Jugendlichen starkes Erbrechen auf. Nicht alle waren gleich stark betroffen. Insgesamt 40 Schüler erkrankten. Vier der Jugendlichen müssen ins Krankenhaus, um den Flüssigkeitsverlust durch Infusionen auszugleichen.

Drei der vier Jugendlichen im Krankenhaus sind schon wieder beschwerdefrei. Ein 13 Jahre altes Mädchen wird noch behandelt, sagte Wilhelm Kaulfersch vom Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Klagenfurt. Die anderen traten noch am Freitag die Heimreise an.

Noroviren breiten sich rasch aus

Bei dem Virus dürfte sich um einen Norovirus handeln, der häufig auftritt und zwar heftige Beschwerden auslöst, aber zumeist harmlos ist: „Besonders gefährdet sind Säuglinge und alte Menschen. Jugendliche oder junge Erwachsene kommen sehr schnell über diese Symptome wieder hinweg.“

Diese Viren seien hoch ansteckend: „Sie werden von Mensch zu Mensch übertragen. Gerade, wenn Menschen auf engem Raum zusammenleben, wie in einem Heim, in Kindergärten, Krankenhäusern oder Schulen kann sich so ein Virus epidemisch innerhalb von ein- bis drei Tagen auf alle dort befindlichen Personen ausbreiten.“

Unterschiede: Bakterien und Viren

Bakterielle Erkrankungen, wie von Salmonellen, bringen meist einen schweren Krankheitsverlauf und hohes Fieber mit sich. Auch die Entzündungswerte im Blut sind bei einer Salmonellenerkrankung sehr hoch. Viren hingegen seien hoch ansteckend und breiten sich rasch aus.

Hygiene dämmt Ausbreitung ein

Um sich und andere zu schützen sei Hygiene extrem wichtig, sagt Kaulfersch. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Berührung oder auch Niesen. Da das Immunsystem im Winter ohnehin oft angeschlagen und die Schleimhäute weniger gegen Infektionen geschützt sind, findet das Virus ideale Bedingungen.

Wichtig ist häufiges Händewaschen, Kleidung und Bettwäsche von Erkrankten sollte mit 90 Grad gewaschen werden. Auch das Hotel, in dem die Jugendlichen untergebracht waren, wurde von der Gesundheitsbehörde angehalten, alles zu desinfizieren. Laut Amtsarzt Manfred Bayer könne so eine Gefährdung gering gehalten werden.

Bakterielle Infektion ausgeschlossen

Um eine bakterielle Infektion ganz sicher ausschließen zu können, wurde auch die Lebensmittelinspektion in das betroffene Hotel gerufen.

Laut Primarius Kaulfersch könne diese Art der Erkrankung mittlerweile ausgeschlossen werden. In diesem Fall sei bei den Betroffenen nur Erbrechen und Durchfall aufgetreten, aber kein Fieber. Auch die Entzündungswerte im Blut deuten auf eine Virusinfektion hin, da sie fast nicht erhöht waren.