Infineon erforscht Industrie-Digitalisierung

Wie kann im Bereich der Mikroelektronik im digitalen Zeitalter effizienter gearbeitet werden? Dieser Frage geht Infineon Austria mit Sitz in Villach gemeinsam mit Partnern in sechs EU-Ländern nach. In das Forschungsprojekt fließen 47 Mio. Euro.

Unter dem Projektnamen „iDev 40“ geht es um Effizienzsteigerung in Zeiten der Digitalisierung. Projektziel ist es, sämtliche Prozesse in der Mikroelektronik-Industrie mit den Methoden der künstlichen Intelligenz zu automatisieren. Dabei sollen zum Beispiel manuelle Tätigkeiten, aber auch das Datenmanagement großteils von Maschinen übernommen werden.

Weiters soll erforscht werden, wie Entwicklungsprozesse in die digitale Welt überführt werden könnne. Wer die Digitalisierung richtig nutzt, macht die Entwicklung, Fertigung und Logistik schneller, flexibler und kostengünstiger, erklärt Infineon-Produktionsvorstand Jochen Hanebeck. Infineon ist bei dem Projekt federführend.

Infineon Reaktionen in Kärnten

Infineon Austria

Der Villacher Standort von Infineon ist im Forschungsbereich sehr aktiv

Auswirkungen auf Arbeitswelt im Fokus

Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka setzt auf länderübergreifende Zusammenarbeit in der Forschung. Infineon Austria bringe mit seinem Villacher Standort in das Projekt sein Know-How als eines der forschungsstärksten Unternehmen in Österreich, sowie als Koordinator großer europäischer Forschungsprojekte ein. Laut Herlitschka gehe es auch darum, die Arbeitswelt 4.0 zu gestalten. Hanebeck: „Kreativität und Flexibilität menschlichen Denkens bleiben ein Erfolgsfaktor.“

„Hoher Bedarf an Fachkräften“

Der neue Präsident der Industriellenvereinigung, Timo Springer, sagte, Kärntens Wirtschaft hat viel aufzuholen. Der Prozess der Innovation und Modernisierung müsse nun in die Breite gehen. Er fordert die Politik auf, mit den Bildungseinrichtungen auf den Trend zu reagieren: „Wenn die Digitalisierung greifen wird, werden wir aus diesem Bereich eine extrem hohe Nachfrage nach Fachkräften habe, die ich nicht sehe.“

Technologiereferentin Gabi Schaunig (SPÖ) nannte entsprechende Anstrengungen in die Richtung, die schon in der Volksschule beginnen. In bestens ausgebildete Mitarbeiter Geld zu investieren, sei die beste Wirtschaftsförderung. Gefordert werden von der Industrie weiterhin Reformen bei der Verwaltung und noch schnellere Abwicklung von Verfahren, das soll in Kärnten durch eine Industrieombudsstelle gewährleistet werden, sagt Wirtschaftslandesrat Ulrich Zafoscnnig (ÖVP). Das sei eine Hilfestellung für die Wirtschaft und solle zügig eingerichtet werden.

Das Projekt Digitalisierung ist auf einen Zeitrahmen von drei Jahren angelegt. Von den 47 Millionen Euro Budget sind knapp die Hälfte Förderungen - etwa von der EU und den Nationalstaaten. Österreich trägt 5,7 Millionen Euro bei.

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