Krankenhaus Spittal: Verkauf derzeit kein Thema

Ein möglicher Verkauf des privaten Krankenhauses Spittal an das Land verunsichert derzeit die Oberkärntner Bevölkerung. Ein Kauf sei derzeit kein Thema, heißt es vom Land. Seit neun Jahren hat das Land ein Vorkaufsrecht für das Krankenhaus.

Seit Jahrzehnten wird das Krankenhaus Spittal mit 200 Betten von der Familie Samonigg privat geführt, 500 Mitarbeiter werden beschäftigt. Das Land fördert den Betrieb mit jährlich rund 14 Millionen Euro, dazu kommen Förderungen für Immobilienkosten und drei Dienstposten.

Derzeit gibt es Gerüchte, dass das Krankenhaus von den Landesspitälern übernommen werden soll. Momentan sei das kein Thema, sagte der Pressesprecher des Krankenhauses, Michael Slamanig. Man stehe mit dem Land seit einem Jahr in Verhandlungen, um die Beträge für die Leistungsabrechnung zu erhöhen. Allerdings sei auch über einen möglichen Verkauf geredet worden, räumte Slamanig ein.

Das Land hat seit neun Jahren eine Call-Option, also ein Vorkaufsrecht für das Spittaler Krankenhaus. Ob der Betrieb über das Land für den Steuerzahler billiger wäre, das wurde noch nicht berechnet, heißt es aus der zuständigen Fachabteilung.

Prettner: „Nur ein Gerücht“

Ein möglicher Verkauf war am Mittwoch auch Thema im Kärntner Landtag. Der Oberkärntner FPÖ-Abgeordnete Christoph Staudacher sagte, derzeit gebe es für das Krankenhaus Spittal eine Rechtsunsicherheit. „Alle Verträge müssen eingehalten werden“, antwortete die zuständige Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Die Verkaufsverhandlungen sind laut Prettner nur ein Gerücht. Im Gegenteil, es gebe laufend Gespräche, wie der Krankenhausstandort nachhaltig abgesichert werden könne. Negative Auswirkungen auf die medizinische Versorgung seien deswegen nicht zu befürchten. Zudem sei das Krankenhaus auch an den „Regionalen Strukturplan Gesundheit“ gebunden, einen vom Land vorgegebenen Leistungskatalog.

Das Team Kärnten forderte am Donnerstag eine Absicherung des Standorts. Obmann Gerhard Köfer sagte, durch die Schließungsdiskussion gebe es im gesamten Oberkärntner Raum Irritationen. Man habe im Landtag einen Antrag auf Absicherung eingebracht.