Hotellerie und Gastronomie suchen Mitarbeiter

Urlaub in Österreich und in Kärnten liegt wieder verstärkt im Trend. Nach einer starken Wintersaison zeichnet sich auch ein gut gebuchter Sommer ab. Was den Hoteliers und den Gastronomen noch fehlt, sind Köche und Kellner. 730 Posten sind frei.

Über einen Mangel an Köchen und Kellnern klagen Hoteliers und Wirte schon seit Jahren, vor dieser Sommersaison sei die Suche nach Fachkräften aber besonders schwierig, schildert Hubert Koller das Branchenleid. Der Hotelier am Millstätter See ist Landes-Vorsitzender der Hoteliervereinigung: „Wenn ich mich unter den Kollegen so umhöre, war es noch nie so schwierig wie heuer, gute Köche zu bekommen. Ich war die letzten Jahre noch sehr verwöhnt, weil wir eine großen Stab an Stammmitarbeitern haben. In diesem Jahr suchen wir auch einen Koch und ich merke, dass da gar kein Markt vorhanden ist.“

Restaurant nicht mehr täglich geöffnet

In Kollers Strandhotel sei der Betrieb keineswegs beeinträchtigt. Ein anderes Haus am Millstätter See hält aber wegen des Köchemangels sein À-la-carte-Re­s­tau­rant nicht mehr täglich offen. „Man kann eben die Öffnungszeiten nicht mehr einhalten. Eine zusätzliche Belastung ist es neben der Halbpension auch für die Küchenmannschaft. Da ist es nur logisch, wenn man das Angebot kürzt, denn, wer soll das kochen.“

Weil die Betriebe gut gebucht sind, werden auch mehr Mitarbeiter gesucht. Um 233 Stellen mehr gibt es vor dem heurigen Sommer im Kärntner Tourismus. Insgesamt stehen noch 710 Posten offen, ihnen stehen zumindest statistisch 800 Köche und Kellner gegenüber, die derzeit noch keine Einstellungszusage von einem Betrieb haben.

Nachfrage in Tourismus rasch und massiv gewachsen

Peter Wedenig, der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten (AMS): „Hier spielen viele Dinge eine Rolle. Da ist die Erreichbarkeit der Arbeitsstelle, da sind die Unterkunftsmöglichkeiten, das ist vielleicht auch die Entlohnung. Generell sehen wir aber am Markt, dass die Nachfrage nach Mitarbeitern größer ist, als das Angebot. Das hat aber auch damit zu tun - und das hängt mit der Konjunktur zusammen - dass der Tourismus in den letzten eineinhalb bis zwei Jahren ganz massiv und rasch gewachsen ist. “

Interesse und Bewerbungen gebe es hingegen von Köchen und Kellnern aus EU-Ländern wie Ungarn und der Slowakei. In manchen Tourismusbetrieben würden Mitarbeiter aus diesen Ländern bereits 40 bis 60 Prozent der Belegschaft stellen.