Wohnhaus wegen Unwetters evakuiert
Am Donnerstag gab es im Raum Spittal und im Görtschitztal rund 70 Einsätze nach Gewittern mit Starkregen und Hagel. Es kam zu Überflutungen und Vermurungen - mehr dazu in Unwetter: Wieder Großeinsatz für Feuerwehren. Binnen Minuten gingen bei der Landesalarm- und Warnzentrale am Donnerstag rund 70 Notrufe ein, allein im Raum Spittal und Seeboden waren 230 Feuerwehrleute im Einsatz.
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Hausbesitzer: Keine Chance etwas zu retten
Aufräumen war am Freitag auch bei Thomas Gasser in Seeboden angesagt. Sein Haus und sein Garten wurden vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. Ein kleiner Bach habe binnen Minuten „flussartige“ Dimensionen angenommen: „Es war sehr intensiv, sehr heftig und sehr kurz - innerhalb von einer Viertelstunde war es da und man konnte nichts machen, es gab keine Chance, irgend etwas zu retten.“
In Bad Kleinkichheim musste ein Wohnhaus sogar evakuiert werden, es wurde von einer Mure bedroht. Die Familie musste kurzzeitig ausziehen - laut dem Landesgeologen soll ein Bagger das Problem bald behoben haben.
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In 40 Jahren Feuerwehr „so etwas noch nie erlebt“
In der Örtschaft Kötzing in der Gemeinde Seeboden konnten die Feuerwehrleute am Abend wegen des heftigen Regens nur über Umwege zum Rüsthaus gelangen. Er sei bereits seit 40 Jahren bei der Feuerwehr, sagt Michael Unterlerchner, aber solche Wassermassen in so kurzer Zeit habe er bisher noch nicht erlebt. „Es gab am späten Nachmittag massive Niederschläge mit fast 70 Sekundenlitern - wir haben ein großes Einzugsgebiet für unseren kleinen Bach, das war einfach zu viel. Er wurde binnen kurzer Zeit verstopft, dadurch wurde die ganze Ortschaft überschwemmt.“
Hauptprobleme seien überflutete Keller und Straßen gewesen, in einem Stall sei das Wasser „hinten und vorne“ hineingeronnen, so Unterlerchner.
Landesgeologe gibt Entwarnung
Nach den schweren Unwetter in Seeboden inspizierte Landesgeologe Dieter Tanner Freitagfrüh vom Polizeihubschrauber aus die Lage. Schlamm und Geröll sei in die Gräben und Bäche geschwemmt worden und habe zu den Vermurungen geführt, sagte Tanner. Mittlerweile sei die Gefahr jedoch gebannt.
Georg Bachhiesl
Katschbergstraße bis zum Nachmittag gesperrt
Die Katschberg-Straße konnte in der Nacht nicht mehr freigeräumt werden und musste gesperrt bleiben. Der Verkehr wurde über die Trebesinger Straße und die Tauernautobahn (A10) umgeleitet, erst Freitagnachmittag war die Straße wieder befahrbar.
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In der Gemeinde Frauenstein ist aufgrund einer Vermurung die Straße in der Inneren Wimitz gesperrt. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich bis Anfang nächster Woche dauern. Die Gehöfte hinter der Mure sind über die Ortschaft Steinbichl erreichbar.
Trinkwasser teilweise verunreinigt
In der Gemeinde Radenthein ist das Trinkwasser in den Ortschaften St. Peter und Teilen Untertwengs mit Colibakterien verseucht und muss daher vor dem Gebrauch mindestens fünf Minuten abgekocht werden. Nicht betroffen sind jene Haushalte, die an der privaten Versorgungsanlage Untertweng hängen. Insgesamt sind etwa 230 Haushalte betroffen. Reinigung und Spülungen der betroffenen Leitungen wurden von der Stadtgemeinde Radenthein bereits veranlasst.
Links:
- Familie zum dritten Mal Opfer der Unwetter (kaernten.ORF.at, 31.5.2018)
- Verbauter Boden führt zu Überschwemmungen (kaernten.ORF.at, 28.5.2018)