ELGA: Zeitalter der E-Medikation beginnt

Mit Donnerstag beginnt in Kärnten das Zeitalter der E-Medikation. Alle verordneten Medikamente können im elektronischen Gesundheitsakt (ELGA) über die E-Card gespeichert werden. Zugriff haben Ärzte und Apotheker.

Das neue System der elektronischen Medikamentenlisten hat einen großen Vorteil für die Patienten, hieß es am Mittwoch bei einer Presskonferenz in der Kärntner Gebietskrankenkasse in Klagenfurt. Der Arzt sieht nun auf einen Blick, welche Medikamente der Patient nimmt. Dadurch können Mehrfachverschreibungen aber vor allem auch gefährliche Wechselwirkungen von vornherein vermieden werden.

Immerhin nehmen österreichweit zwei Millionen Menschen fünf oder mehr verschiedene Medikamente pro Tag, sagte GKK-Direktor Johann Lintner. „Die Anbieter von Gesundheitsdiensten, also Ärzte und Apotheker, haben unserer Meinung nach jetzt die Möglichkeit, sich über die aktuelle Medikation des Patienten rasch, unbürokratisch und österreichweit einen Überblick zu verschaffen. Interessant ist auch, dass auch Dosis und Wirkstoffstärke abgefragt werden können.“

Abmeldung von Elga ist möglich

Voraussetzung für die Datenspeicherung ist, dass der Patient das auch zulässt. Will er das nicht, kann er sich von ELGA abmelden, drei Prozent der Österreicher haben das bisher gemacht. Das System unterliege aber strengen Datenschutzbestimmungen, heißt es. Auf der E-Card selbst sind die Medikamentendaten nicht gespeichert. Sie liegen mehrfach verschlüsselt auf der ELGA-Plattform. Die Karte selbst ist nur der Schlüssel zum System.

Die Ärzte werden die Patienten in der Odination informieren, sagte Maria Korak-Leiter, die stellvertretende Kurienobfrau in der Ärztekammer. „Patientinnen und Patienten können dezidiert bestimmen, welche Medikamente in der E-Medikation aufscheinen sollen und welche nicht.“

Ab 14.Juni alle Bezirke dabei

Zusätzlich zu den vom Arzt verschriebenen Medikamenten können die Apotheken auch alle rezeptfreien Arzneimittel auf Wunsch der Patienten über die E-Card speichern. Vorerst sind nur die Kassenärzte und die Apotheken an das System angeschlossen, demnächst sollen auch die Wahlärzte eingebunden werden. Am Donnerstag startet die E-Mediaktion in den Bezirken Klagenfurt Stadt und Land, St. Veit, Völkermarkt und Wolfsberg. Am 14.Juni folgen die anderen Kärntner Bezirke.

Link: