Ermittlungen nach Stromschlag beim Putzen

Putzen kann gefährlich sein, das zeigte jüngst ein Fall in Kärnten: Eine 47-jährige Frau bekam beim Putzen eines Dampfgarers einen heftigen Stromschlag. Laut Experten ein Einzelfall, trotzdem raten sie zur regelmäßigen Wartung der Schutzschalter. Nun ermittelt das Arbeitsinspektorat.

Die 47-jährige Verkäuferin hatte am Montag in einer Bäckerei in Radenthein einen Dampfgarer mit einem feuchten Tuch gereinigt. Das Gerät war ausgeschaltet, aber nicht vom Stromnetz getrennt. Dabei dürfte die Frau mit der Hand im Inneren des Gerätes in den Stromkreis geraten sein. Laut Polizei war die 47-Jährige einer Spannung von 230 Volt, also keinem Starkstrom, ausgesetzt, sie musste ins Krankenhaus gebracht werden. Allerdings war die Frau der Spannung längere Zeit ausgesetzt. Der Stromschutz-Schalter (FI-Schalter), der die Stromzufuhr unterbrechen hätte sollen, könnte defekt sein, deswegen ermittelt nun auch das Arbeitsinspektorat.

Das Ausschalten schützt nicht vor Stromschlag

Wie der Vorfall zeigt, sollten Elektrogeräte vor dem Putzen immer ausgesteckt werden. „Ansonsten steht das Gerät unter Spannung“, sagte Klaus Rainer, Innungsmeister der Kärntner Elektrotechniker. In Kombination mit einem feuchten oder nassen Putztuch kann das gefährlich werden. Komme in die Verbindungen des Gerätes Wasser, dann könne es zum Stromschlag kommen, so Rainer. Normalerweise sollte der Fehlerstrom-Schutzschalter vor solchen Vorfällen schützen. Im aktuellen Fall müsse auch geprüft werden, ob dieser Schutzschalter in Ordnung sei, so Rainer.

Schutzschalter regelmäßig prüfen lassen

Die Gefahr, beim Putzen eines Elektrogerätes einen Stromschlag zu bekommen, sei allerdings gering, beruhigt der Experte: „Im aktuellen Fall müssen viele ungünstige Faktoren zusammen gespielt haben.“ Rainer rät auch, FI-Schutzschalter regelmäßig von Elektrikern überprüfen zu lassen. Üblicherweise sorgt die Novelle zur Feuerbeschau zumindest bei Privathäusern dafür, dass auch die Elektroanlage überprüft wird, und zwar alle fünf Jahre.