Der Star: „Allerweltsvogel“ in Gefahr

Der Star ist zum „Vogel des Jahres“ gekürt worden. Gemeinhin wird er als „Allerweltsvogel“ bezeichnet, denn er gehört zu den häufigsten Vogelarten der Welt. Warum er dennoch Vogel des Jahres ist, liegt daran, dass seine Bestandszahlen dramatisch zurückgehen.

Und wenn sogar ein sogenannter Allrounder in der Vogelwelt um sein Überleben kämpfen muss, dann ist es höchste Zeit, auch auf ihn aufmerksam zu machen. In Kärnten kümmert sich die Naturschutzorganisation Birdlife in Zusammenarbeit mit einem Stromnetzbetreiber, dass die gefährdete Vogelart Platz zum Nisten hat.

Vogel des Jahres Star

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Natürliche Bruthöhlen als Mangelware

Wenn Vogelexperte Andreas Kleewein von der Naturschutzorganisation Birdlife gezielt auf einen Strommast zusteuert, dann hat das einen Grund: Ein Nistkasten. Insgesamt 38 wurden in Feistritz an der Drau installiert, in Zusammenarbeit mit dem Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid. Ursprünglich als reines Wiedehopf-Projekt gedacht, siedelte sich jedoch auch der Star hier an. "Die Landschaft ist sehr sauber geworden, alte Bäume werden weniger, deshalb gibt es zunehmend weniger natürliche Bruthöhlen, so Kleewein.

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Bei Obstbauern gefürchtet

Etwa zwei Wochen brüten die Vögel. Manchmal inspiziert Andreas Kleewein die Nist-Kästen vorsichtig, ob es einen Parasitenbefall gibt. Er ist ein „Dreckspatz“, der Star, wo er nistet, erkennt man sofort. Die Schwärme sind vor allem im Herbst beeindruckend, werden aber vor allem von den Obstbauern gefürchtet, denn Stare ernähen sich nicht nur von Würmern und Insekten, sondern auch von Früchten und Beeren.

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Bestände gehen zurück

Die Bestände sind in den letzten zehn Jahren massiv zurückgegangen. „In Norddeutschland ist der Star mittlerweile eine Seltenheit geworden, in Kärnten haben wir noch das Glück, einen sehr guten Bestand des Stares zu haben. Wenn man aber nicht auf so eine, einst häufige Vogelart, achtet, dann kann auch diese schnell im Bestand sinken“, so Kleewein. Nicht jeder erste Ausflug ist von Erfolg gekrönt. Aber das macht nichts, am Boden kann man sich überall verstecken und Kräfte sammeln, für den nächsten Flugversuch. Und auch wenn noch klein, allein die Haltung zeigt, der Star ist ein „Star“.

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