Katholische Schule: Wirbel um Direktorwechsel
Nach sieben Jahren im Amt wurde Pater Thomas Petutschnig kurz nach Ostern überraschend mitgeteilt, dass er mit Schulschluss von seiner Funktion als Direktor der katholischen Privatschule des Benediktinerstifts entbunden wird. „Diese Entscheidung wurde mit unvorbereitet mitgeteilt, ich kann das rein rechtlich nur zur Kenntnis nehmen. Ich muss mich dieser Entscheidung beugen“, sagt der Pater im ORF-Interview.
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Kurz vor Pfingsten bekamen dann die Eltern der rund 600 Gymnasiasten Post vom Stift St. Paul im Lavanttal. In dem Elternbrief wird angekündigt, dass auf den 52-jährigen Pater der 64-jährige Professor Simon Leschirnig-Reichel als Direktor folgen wird. Aus „internen Gründen“ wird darin erwähnt.
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Keine Begründung für Direktor-Wechsel
Seitdem wird der Wechsel kontrovers diskutiert. Fest steht, dass Personalentscheidungen einer Klosterschule im Konvent fallen. Offiziell war der Grund für den Direktoren-Wechsel nicht zu erfahren.
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„Veränderungen gibt es immer wieder. Ich glaube, dass diese Veränderung zum Besten von Pater Thomas sein wird“, sagte Pater Maximilian Krenn, erst seit letztem Herbst Administrator des Benediktinerstiftes St. Paul, auf ORF-Nachfrage. Zusatz: „Es gibt nichts zu verheimlichen. Die Gründe sollen in unserer Familie bleiben, sie sollen nicht öffentlich werden.“ Die Entscheidung sei jedenfalls gemeinschaftlich gefallen.
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Ein Administrator hat dieselben Befugnisse wie ein Abt, allerdings mit der auf drei Jahre beschränkten Amtszeit. Mit Krenns Amtsantritt erhielt das Kloster bereits einen neuen Prior, einen neuen Klostervorsteher. Nun wird auch der Direktor des Stiftsgymnasiums gewechselt. Der Zeitraum für diese Personalentscheidungen sei zwar kurz, „diese Entscheidungen wurden mir zum Großteil aber vorgegeben“, so Krenn.
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Überraschung im Landesschulrat
Überrascht zeigte man sich auch im Kärntner Landesschulrat. Solche Personalentscheidungen seien während des laufenden Schuljahres nicht üblich, meinte Bildungsdirektor Rudolf Altersberger. Zumal sich das Stiftsgymnasium unter Pater Thomas sehr entwickelt habe: „Die Schule hat sich geöffnet, es gab Zuwächse bei den Schülerzahlen.“ Auch bei der Schulbehörde seien keinerlei Verfehlungen von Pater Thomas bekannt, der Behörde bleibe daher nur, die Entscheidung zur Kenntnis zu nehmen.