Strommessung wird digital

Die Zukunft der Strommessung ist digital. Die Daten, die der neue Smart Meter erfasst, werden automatisch in Intervallen an den Stromanbieter übertragen. Man kann dies allerdings auch verweigern, dann wird nur einmal im Jahr der Zählerstand übertragen.

Für den Nutzer sollen die Smart Meter Vorteile bringen, sagt AK-Expertin Patrizia Saurer. Der intelligente Stromzähler hat im Gegensatz zum alten, analogen Zähler Zusatzfunktionen. „Er zeichnet im Viertelstundentakt den Stromverbrauch auf und übermittelt einmal täglich den gesamten gespeicherten Verbrauch an den Netzbetreiber.“

KELAG Smart Meter Austausch bis 2024

ORF

Der Smart Meter misst jede Viertelstunde den Stromverbrauch

Energiefresser können erkannt werden

Für den Nutzer soll das Vorteile bringen, so Saurer, man könne seinen eigenen Verbrauch besser überblicken, der tägliche Stromverbrauch kann heruntergeladen werden und man erkennt auch die Stromfresser im Haushalt. Das sind meist ältere, nicht effiziente Elektrogeräte oder auch zuviele Standbygeräte.

In der Beratungspraxis in der Arbeiterkammer zeigt sich, dass nicht alle Kunden dieser technischen Neuerung ohne Vorbehalte gegenüber stehen, es geht auch um die Überwachung, so Saurer: "In seltenen Fällen gibt es Sorgen über Elektrosmog. Viel häufiger ist, dass viele Leute Datenschutzbedenken haben - dass sich von außen quasi jemand anschauen kann, wie das Verhalten mit Strom in meinem Haushalt ist oder ob ich auch zu Hause bin.”

Wie sicher ist die drahtlose Übertragung?

Viele hätten Angst, dass diese Daten missbräuchlich verwendet werden können - Stichwort Hacker-Angriffe. Laut dem Kärntner Energieversorger KELAG sei die Datenübertragung der Smart Meter so sicher wie Bankomat-Transaktionen. Die Daten werden verschlüsselt übertragen.

In Österreich müssen bis 2020 mindestens 80 Prozent der Stromkunden mit so einem intelligenten Messgerät ausgestattet werden. Das passiert laut Saurer allerdings nicht ohne Vorwarnung: "Der Netzbetreiber muss zuerst ein Schreiben dem Konsumenten zukommen lassen, dass ein neuer Smart Meter installiert wird.”

Opt-Out-Option mit Musterbrief

Möchte man keinen Smart-Meter, kann man ihn als Konsument auch schriftlich ablehnen: “Man bekommt zwar das gleiche Gerät installiert, kann es aber in den Funktionen so einschränken lassen. Der Smart Meter fungiert dann als digitaler Zähler, nur einmal im Jahr darf der Zählerstand von fern ausgelesen werden. Nur bei einer Preisänderung darf der Zählerstand ein zweites Mal vom Netzbetreiber ausgelesen werden. Ansonsten fallen alle Zusatzfunktionen weg." 14 Tage nach Einlangen des Informationsschreibens des Stromanbieters können Kunden die Opt-Out-Option wählen.

Sendungshinweis:

RK Mittagszeit, 16. Mai 2018

Dazu gibt es Vordrucke auf den Seiten der AK im Internet. Der Stromanbieter wird den Erhalt des Ausstiegs dann wiederum schriftlich bestätigen. Allerdings ist es möglich, dass manche Stromtarife an den Vollbetrieb des Smart Meters gebunden sind, dann muss man den Nutzen für sich abwägen.

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