Lignano: Auch heuer wieder Party und Gewalt

Zu Pfingsten waren wieder tausende Österreicher in Ligano feiern, die meisten friedlich, einige fielen aber durch Gewalt und massiven Alkoholkonsum auf, darunter auch Kärntner. Zwei Kärntner Polizisten waren in der Partyzone im Einsatz.

Alljährlich zu Pfingsten zieht Lignano tausende Jugendliche aus ganz Österreich an. Am Strand und in der Innenstadt wird das ganze Wochenende lang Party gemacht. Einige schwarze Schafe sorgen alljährlich für Probleme. Alkoholexzesse und Sachbeschädigungen sorgen für Dauereinsätze, die italienischen Carabineri werden von Polizisten aus Kärnten wie Heimo Bartlmä unterstützt.

Bewusstlose, sturzbetrunkene Jugendliche. Raufereien, beschädigte Autos und Blumenbeete, Lärm und laute Musik am Strand seien Normalität. Die heimische Jugend zeigte sich auch an diesem Pfingstwochenende in Lignano nicht immer von ihrer besten Seite, auch nicht gegenüber der Polizei.

Polizei Gewalt Alkohol Lignano

Polizei Kärnten

„Gewaltdelikte werden massiver“

„Übermäßiger Alkoholkonsum verändert die Menschen in einer schlimmen Art und Weise. Für viele Dinge, die dann passieren muss man sich schämen. Das Schlimmste war heuer als ein Mann zuerst drei Autos beschädigt und dann noch weiterrandaliert hat“, so Bartlmä. Auch als die italienische Polizei eingeschritten sei, habe der Mann, der nicht aus Kärnten stammt, Widerstand geleistet. „Selbst als er verhaftet war, hat er weiter gewütet. Er war auch nicht einsichtig. Als ich als Vermittler hinzugekommen bin, hat er auch mich auf das Gröbste beschimpft“, so der Polizist. Der Randalierer habe dann von der italienischen Polizei die ganze Palette an Strafe ausgefasst, die es gebe.

Bis Sonntag mussten bereits mehrere Jugendliche aus Lignano ausgewiesen werden, darunter auch ein Kärntner. „In Summe sind die Randalierer meinem Gefühl nach zwar rückläufig, dafür fallen die Gewaltdelikte aber massiver aus und wenn die Behörden durch diese Personen die öffentliche Sicherheit in Gefahr sehen, dann müssen sie Lignano verpassen. Die können dann noch im Hotel den Rausch ausschlafen und müssen am nächsten Tag Lignano verlassen“, so Bartlmä. Laut ihm würden die Kärntner aber nicht negativ herausstechen.

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Polizeihilfe aus Kärnten hat sich bewährt

Auffallend sei aber auch, dass die wenigsten Jugendlichen nach einem Fehlverhalten ein Einsehen zeigen. „Neun von zehn Leuten sagen im Falle einer Amtshandlung, ich habe nichts gemacht. Drei Polizisten die zuschauen haben das dann offenbar falsch gesehen. Andere Partyteilnehmer sagen dann oft, dass dieses Verhalten zum Schämen ist“, erzählte Bartlmä, der die ganzen drei Tage mit in Lignano auf Kontrollgängen unterwegs ist. Von 22.00 Uhr bis 4.30 Uhr dauern seine Schichten, in denen er durch auf den Beinen und die meiste Zeit bei Amtshandlungen mit dabei sei. Wie oft er mit einschreiten muss, könne er nicht sagen.

95 Prozent der Partygäste in Lignano sprechen Deutsch oder kommen überhaupt aus Österreich. Die Feiernden werden auch immer jünger, so waren laut italienischer Polizei viele Jugendliche im Alter von 16 Jahren mit dabei. Im nächsten Jahr könnte das Polizeiaufgebot aus Kärnten deshalb noch aufgestockt werden. Die Zusammenarbeit habe sich bewährt. Zu den meisten Einsätzen in Lignano werden Bartlmä und seine Kollegen bereits hinzugezogen.