Hallenbad neu: Standortentscheidung im Juni

Ein Bürgerrat soll im Juni entscheiden, wo das neue Klagenfurter Hallenbad gebaut wird. Vier Standorte stehen zur Auswahl - Messe, Ostbucht, Minimundus und Stadion. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.

15 Bürger sollen den Bürgerrat bilden, sie werden repräsentativ ausgewählt. Das jetzige Hallenbad, deutlich in die Jahre gekommen, soll in fünf Jahren abgerissen werden, dort sollen Wohnungen entstehen – mehr dazu in Bürgerrat soll bei neuem Hallenbad mitreden. Der Bürgerrat soll laut Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) „verbindlich“ den künftigen Standort festlegen. Zur Wahl stehen die Messe, die Ostbucht des Wörthersees und die Bereiche gegenüber Minimundus und Stadion. Das neue Hallenbad ist mit 40 Millionen Euro budgetiert.

Der Bürgerrat bekommt von der sogenannten Resonanzgruppe einen „Handlungsrahmen“ geliefert. In dieser Resonanzgruppe sind Vertreter des Stadtsenates, der Stadtwerke, der Sportvereine, sowie Seniorenvertreter und Mitarbeitern der zuständigen Abteilungen der Stadtverwaltung. Der Bürgerrat erstellt eine Art Gutachten und präsentiert dieses auch der Öffentlichkeit. Im Herbst soll dann der Architektenwettbewerb starten, der Bau ist ab 2021, die Eröffnung nach einem Probebetrieb ist für Mitte 2023 geplant.

Bilanz 2017 mit geringerem Gewinn

Die Klagenfurter Stadtwerke, die 880 Mitarbeiter beschäftigen, präsentierten am Montag auch ihre Bilanz für das Jahr 2017. Die Stadtwerke haben mit einem Rückstau an Investitionen zu kämpfen, etwa bei Strom-, Wasser- und Fernwärmenetz und den Strandbädern. Dennoch wurde der Umsatz um 1,4 Million auf 183 Millionen Euro gesteigert.

Der Gewinn vor Steuern ging 2017 von 9,4 auf 3,2 Millionen Euro zurück. Grund seien höhere Einkaufspreise auf dem Strommarkt, 2016 wurden außerdem Einmalerlöse lukriert, die sich positiv auf den Gewinn auswirkten. Auch wenn der Gewinn sank, sei es ein positives Jahr gewesen, sagte Stadtwerke-Vorstand Clemens Aigner: „Operativ betrachtet liegen wir beim Ergebnisniveau des Vorjahres und um eine Million besser als 2015. Damit können wir das Jahr positiv abschließen.

Leichte Preissteigerung für Kunden

2017 investierten die Stadtwerke etwa 22,6 Millionen in den Ausbau der Infrastruktur für Strom, Gas, Wärme und Wasser. Die Stadtwerke-Kunden müssen sich bei Strom und Gas auf leichte Preissteigerungen einstellen, weil auch die Einkaufspreise stiegen. Bei der Fernwärme peilen die Stadtwerke den Ausbau von bisher 18.000 auf 30.000 Kunden an.

Causa Karre: Prozessurteil wird bald erwartet

Außerdem mussten 2017 Rückstellungen für Altlasten gebildet werden, etwa für Arbeitsgerichtsprozesse gegen Ex-Vorstand Romed Karré, der von den Stadtwerken nach seiner Kündigung 500.000 Euro fordert – mehr dazu in Stadtwerke: Anwälte und Gutachter am Zug. „Im Jänner gab es die Gerichtsverhandlung, wir erwarten das Urteil täglich“, sagte Vorständin Sabrina Schütz-Oberländer.

Seit Montag neuer Aufsichtsrat

Seit der Hauptversammlung am Montag haben die Stadtwerke auch offiziell einen neuen Aufsichtsrat. Er setzt sich nun aus den Stadtsenatsmitgliedern und Magistratsdirektor Peter Jost zusammen Politiker ziehen in Stadtwerke-Aufsichtsrat. Man erhofft sich dadurch eine bessere Koordination und Umsetzung von Großprojekten. Neue Vorsitzende ist die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), sie war schon bisher Eigentümervertreterin.

Die Stadt wird wie im Vorjahr wieder eine Dividende von einer Million Euro erhalten. „In Anbetracht der wichtigen Investitionen in verschiedene Netze ist diese Dividende gerechtfertigt“, meinte Mathiaschitz dazu. Heuer bauen die Stadtwerke unter anderem ein neues Krematorium bei Graz, eine Tochtergesellschaft der Bestattung Kärnten. Außerdem wird der neue Kamin des Fernheizwerkes gebaut, in die Netze werden 15,3 Millionen Euro investiert.