Besachwaltete um 270.000 Euro betrogen

Ein 52-jähriger Kärntner hätte sich am Montag vor Gericht wegen Untreue verantworten sollen, er war laut Verteidiger aber im Krankenhaus. Der Mann soll ein besachwaltetes Ehepaar mit einer Vollmacht um 270.000 Euro betrogen haben.

Mehrere Zeugen, teils extra aus Wien angereist, warten vergeblich: Nach wenigen Minuten war die Verhandlung schon wieder zu Ende. Der Angeklagte wurde von seinem Verteidiger entschuldigt - der Landwirt liege im LKH Villach. Der 52-Jährige soll laut Anklage von Konten und Sparbüchern eines älteren Ehepaares rund 270.000 Euro leergeräumt haben. Dies mithilfe einer Bankvollmacht, die das Paar ihm als Vertrauensperson eingeräumt hatte.

Die gebürtigen Deutschen waren jahrelang beim Landwirt im Urlaub zu Gast gewesen und schließlich bei ihm eingezogen. Erst ein Sachwalter des Paares entdeckte in der Folge, dass hohe Summen fehlten. Grundsätzlich sei der Angeklagte geständig, so sein Verteidiger. Nur der Schaden sei weniger hoch als die Summe, die ihm Staatsanwalt Helmut Jamnig anlastet.

Mit Geld Grundstücke gekauft

„Ob 160.000 oder 200.000 Euro, ist hier nicht relevant“, sagt Richter Christian Liebhauser-Karl. Die Wertgrenze für Untreue liegt bei 5.000 Euro. Der Landwirt soll mit dem Geld Grundstücke gekauft haben. Eine einvernehmliche Rückabwicklung wäre im Falle eines Schuldspruchs ein wesentlicher Milderungsgrund, so der Richter zum Verteidiger. Das betroffene Ehepaar will jedenfalls seinen Schaden ersetzt haben. Nun muss es auf einen neuen Verhandlungstermin warten. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.