Wildrisse: Teures Tierleid für Hundehalter

Die Brut- und Setzzeit macht Wildtiere jetzt im Frühling zur leichten Beute für streunende und wildernde Hunde. Trotz Leinenpflicht vergehe kaum eine Woche ohne Wildrisse, sagt der Jagdaufseherverband.

Der Frühling ist eine sensible Zeit für die Tierwelt. Zahlreiche Arten sind jetzt mit ihrem Nachwuchs beschäftigt. Nicht umsonst gilt die Hundesperrverordnung der Bezirkshauptmannschaften und Magistrate, die Hundehaltern die Leinenpflicht vorschreibt.

Hund, Border Collie

ORF

Hunde müssen derzeit an die Leine

Mit Informationstafeln wie "Sie befinden sich in einem sensiblen Wildlebensraum - Hunde an die Leine“ versucht der Jagdaufseherverband seit Jahren, Hundehalter auf die Gefahr von frei laufenden Hunden aufmerksam zu machen.

Trotz 1.400 Hinweistafeln viele Wildrisse

1.400 solcher Tafeln sind in Kärntens Wäldern angebracht, dennoch werden regelmäßig Wildrisse verzeichnet. Das zeigt zumindest die Wildrissdatenbank, die seit fünf Jahren vom Kärntner Jagdaufseherverband geführt wird. Bernhard Wadl, Obmann des Verbandes: „Bis Ende 2017 sind 75 Wildrisse aus ganz Kärnten gemeldet worden, in diesem Jahr haben wir bereits wieder vier gemeldete Wildrisse, wobei die Dunkelziffer sicher gleich hoch ist – weil aus verschiedensten Gründen Jäger Wildrisse nicht weitermelden. Ich bin aber davon überzeugt, dass keine Woche vergeht, wo wir nicht einen Wildriss durch freilaufende, wildernde Hunde zu verzeichnen haben.“

Erstmalig auch Gamskitz gerissen

Die Vorfälle ereignen sich nicht nur in stadtnahen Erholungsgebieten, sie kommen quer durch das ganze Land und auch in allen Höhenlagen vor. Wadl: „Erstmalig wurde im Mallnitz ein Gamskitz gerissen - vom Hund einer slowenischen Tourengeherin.“

Der Vorfall wurde von Zeugen beobachtet und dem örtlichen Jagdaufseher, der für solche Fälle zuständig ist, gemeldet. Die Hundehalterin wurde ausgeforscht: „Man hat den Hund gesehen und auch fotografiert. Die Hundehalterin war auch sehr betroffen, weil sie das Ganze gar nicht für möglich gehalten hat. Die Polizei hat ein Bußgeld eingehoben, sie hat den Schaden, den die Jagdgesellschaft durch den Wildbretverlust erlitten hat, sehr großzügig abgegolten. Es war dann für alle sehr zufriedenstellend.“

Leinenpflicht: Bei Wildriss drohen hohe Geldstrafen

Wenn ein Hund dieser Tage ein Wildtier reißt und tötet, muss mit Strafen bis 1.450 Euro rechnen, so sieht es die Hundesperrverordnung vor. Sie gilt noch bis 31. Juli. Hundebesitzer sind bis dahin verpflichtet, ihre Hunde außerhalb von geschlossenen und verbauten Gebieten bei Tag und Nacht an der Leine zu führen.

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