Kampf um Montessori-Klasse in Spittal

In der Volksschule West in Spittal kämpfen Eltern seit Monaten um den Erhalt einer Montessori-Klasse für Erstklässler. Laut Direktion gibt es zu wenig Anmeldungen, deshalb soll es zumindest im kommenden Schuljahr keine Montessori-Klasse geben.

Von den Eltern kommt allerdings der Vorwurf, man sei zu wenig über das Angebot informiert worden. Am kommenden Montag sind jetzt sogar Proteste geplant.

Eltern sind verärgert

Die Verärgerung und Enttäuschung unter den Eltern ist groß, das wird zumindest deutlich, wenn man mit Vertretern wie Bettina Bärntatz spricht. Sie ist gleichzeitig Obfrau des Vereins Funke, der sich für die Stärkung der Montessori-Pädagogik im Raum Spittal einsetzt. Dass ab dem Herbst keine Montessori-Klasse mehr zu stande kommt, kann sie sich nicht erklären. „Es ist eine der wenigen reformpädagogischen Unterrichtsmethoden in Spittal, die man kostenlos für seine Kinder wählen kann. In den letzten 22 Jahren hat es nie Probleme aufgrund zu weniger Anmeldungen gegeben“, so Bärntatz.

Geringe Nachfrage als Grund

Als Grund für die geringen Anmeldungen sieht Bettina Bärntatz die fehlende Information von Seiten der Direktion zu dem Angebot, auch was die zusätzlichen Ausbildungszweige Musik und Sport anbelangt. Nicht nur am Tag der offenen Tür seien die Eltern mit einem Wirrwarr an Angeboten konfrontiert gewesen, so der Vorwurf von Bärntatz: „Es weiß niemand mehr, was angeboten wird. Einige Eltern haben von der Direktorin immer wieder gehört, dass man sich nicht für die Montessori-Klasse anmelden könne“, so Bärntatz.

Eine Kritik, die die Schuldirektorin Johanna Rauter-Verdianz zurückweist. „Die Eltern haben sehr wohl von mir die Information bekommen, sollten sie ein Angebot der Schule favorisieren, dann können sie gerne eine Interessensbekundung abgeben und sie wurde auch notiert“, so Rauter-Verdianz. Demnach habe der Großteil der Eltern das Regelsystem bevorzugt. Insgesamt gab es neun Anmeldungen für die Montessori-Klasse, 15 seien aber mindestens für eine Klasse notwendig, so die Direktorin.

Letztes Wort noch nicht gesprochen

Deshalb soll es ab kommendem Herbst laut Direktion keine Sport-, Musik- oder Montessorri-Zweige mehr geben. Von Seiten des Landes ist das letzte Wort dazu noch nicht gesprochen. Laut Bildungsdirektor Rudolf Altersberger sei die Anmeldefrist zwar bereits verstrichen, „sie kann aber von der Behörde jederzeit verlängert werden, weil Bedenken vorhanden sind, dass man der Informationspflicht vielleicht nicht in dem Ausmaß nachgegangen ist, wie es von Elternseite gewünscht gewesen wäre“, so Altersberger.

Ihm zufolge soll ein zusätzlicher Elternabend zu dem Thema noch einmal stattfinden. Unterdessen haben ehemaligen Schüler angekündigt, am kommenden Montag vor der Schule gegen die Abschaffung der Montessori-Klasse zu protestieren.