Großinvestition in neues ÖBB-Kraftwerk

In den kommenden fünf Jahren bauen die ÖBB bei Obervellach um 140 Millionen Euro ein neues Kraftwerk. Dort wird der Strom für die Oberleitungen erzeugt, das alte Kraftwerk hat nach fast 100 Jahren ausgedient.

Das Krafthaus Obervellach 1, nahe am Ort, versprüht den Charme vergangener Technikgeschichte. Die Maschinen, mit denen dort seit den 1920er Jahren Strom erzeugt wird, brauchen viel Pflege und sind mittlerweile störanfällig. Deswegen wird auf der anderen Seite der Bundesstraße im Gewerbegebiet in den nächsten fünf Jahren ein neues Kraftwerk errichtet.

ÖBB Kraftwerk Obervellach neu

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In die Jahre gekommen - das Kraftwerk Obervellach 1

ÖBB Kraftwerk Obervellach neu

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Der Neubau sei wirtschaftlicher als die Sanierung des alten Kraftwerks, sagt ÖBB-Projektleiter Christian Höss. Die rechtlich nötigen Prüfungen sind bereits abgeschlossen, derzeit läuft die Ausschreibung. 2024 soll Obervellach 2 in Regelbetrieb gehen. Rund ein Drittel mehr Strom wird die neue Anlage erzeugen.

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Im Gewerbegebiet entsteht das neue Kraftwerk

Riesiger Speicherstollen im Berg

In Zukunft gibt es 170 Meter mehr Fallhöhe und damit auch mehr Strom, die Druckrohre verschwinden in die Erde. Neu wird auch ein Speicherstollen im Obervellacher Wald. Der Stollen im Berg werde ein Fassungsvermögen von 60.000 Kubikmetern haben, sagt Projektleiter Höss. Über diesen Speicher kann, wenn nötig, mehr Strom für die Bahn erzeugt werden.

ÖBB Kraftwerk Obervellach neu

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Vorbereitungen für den Kraftwerksbau

Das kleine Kraftwerk Lassach, 1905 für den Bau des Tunnels errichtet, verschwindet ganz. Was mit dem alten Krafthaus in Obervellach passieren wird, ist noch offen. Es ist von einer möglichen Schleifung die Rede.

Ausgleichsbecken als Zwischenspeicher

Das Wasser aus dem Krafthaus kommt dann zunächst in ein Ausgleichsbecken unterhalb der Möll, der als Zwischenspeicher fungiert. Dieses Becken soll die Schwallabgabe in den Fluss verhindern. Höss: „Bei höherer Leistung des Kraftwerks wird das Wasser zwischen gespeichert und dann dosiert in die Möll zurückgeführt, um Flora und Fauna zu schützen.“

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Ein Auffangbecken soll die Möll schützen

Bei den Wasserfassungen, wie am Mallnitzbach, wird quasi unsichtbar viel in die Hänge gebaut. Größer werden auch die Entsander. „Wegen des Klimawandels ist der Sedimentanteil im Wasser nun höher, dieser muss herausgefiltert werden, um die Turbinen vor dem Abrieb durch den Sand zu schützen.“