Tote Tiere: Behörden schweigen weiter

Tote Rinder in einem Stall in Hüttenberg und verendetes Rotwild in großer Zahl bei Bad Kleinkirchheim – zwei Berichte, die bei Tierschutzorganisationen für Empörung sorgen. Die Ursachen stehen längst fest, aber die Behörden schweigen.

Die Entdeckung dreier verendeter Rinder in einem abgelegenen Stall bei Hüttenberg liegt nun schon zweieinhalb Monate zurück. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben, die entscheidende Frage lautet: Sind die Tiere verhungert, weil sie nicht gefüttert wurden? mehr dazu in Tote Rinder: Gutachten lässt auf sich warten (kaernten.ORF.at, 27.3.18)

Tierquälerei Hüttenberg Kühe Hof verhungert

ORF/Peter Matha

Tiermedizinisches Gutachten liegt seit Wochen vor

Es wurde ein steirischer Experte engagiert. Das Ergebnis des Tiermediziners liegt jetzt seit Wochen bei der Bezirkshauptmannschaft St. Veit an der Glan - eine Auskunft darüber, ob der Tierhalter eine Verwaltungsstrafe bekommt oder nicht bekommt, gibt es aber nicht. Es sei ein laufendes Verfahren, heißt es. Auch von Beate Prettner, die nach Christan Benger in der Landesregierung für das Tierschutz-Referat verantwortlich ist, ist diesbezüglich nichts zu erfahren.

170 Stück Rotwild verhungert

Der zweite Fall: Der Wiener Tierschutzverein hat angezeigt, dass in Oberkärnten 170 Stück Rotwild im strengen Winter verhungert seien, weil die Jäger nicht notgefüttert hätten - mehr dazu in Wildsterben: Tierschutzverein beschuldigt Jäger (kaernten.ORF.at; 15.3.18)

Auch dazu gibt es ein Gutachten, aber auch dieses bleibt unter Verschluss. Eine Mitarbeiterin der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau schreibt auf ORF Anfrage: Einsicht in die Akten eines Verwaltungsverfahrens sei nur Parteien erlaubt, also möglichen Verdächtigen und Beschuldigten. Nicht einmal der Tierschutzverein als Anzeiger bekommt also das Ergebnis zu sehen und hat keine Parteienstellung. Man beruft sich bei der Behörde außerdem auf das verfassungsgesetzliche Gebot der Amtsverschwiegenheit.

Behörde beruft sich auf Amtsverschwiegenheit

Kritik kam von FPÖ und Team Kärnten. FPÖ-Chef Gernot Darmann sprach von einer skandalösen Vertuschungsaktion, Gerhad Köfer vom Team Kärnten sprach von einer offensichtlichen Informationsunterdrückung.

Es handle sich um ein laufendes Verfahren, hieß es aus dem Büro von Tierschutzreferentin Beate Prettner von der SPÖ. Die Amtsverschwiegenheit gelte auch für sie. Man wolle keinen Amtsmißbrauch begehen - auch wenn das öffentliche Interesse an den beiden Fällen groß sei.