Anhänger in Drau: Bergung „extrem“

Ein Pick-Up ist Donnerstagnachmittag in Wernzach (Bez. Völkermarkt) samt Viehanhänger mit einer Kuh und vier Jungrindern beladen in die Drau gestürzt. Der Landwirt konnte sich im letzten Moment durch einen Sprung retten. Die Bergungsarbeiten seien für die Taucher „extrem“.

Seit Stunden läuft an diesem Freitag auf der Drau in Völkermarkt eine aufwändige Bergeaktion. Mit etlichen Tauchern des Bundesheeres und der Feuerwehr soll das in den Fluss gestürzte Auto samt Anhänger geborgen werden. Auf dem Anhänger hatten sich fünf Rinder befunden, nur zwei konnten gerettet werden.

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Die Bergung des Fahrzeugs wird von Tauchern des Pionierbataillon 1 des Österr. Bundesheeres durchgeführt werden. Aufgabe der Wasserrettung (ÖWR) ist die Absicherung der eingesetzten Kräfte durch Taucher und Fließwasserretter.

Absolute Dunkelheit und extreme Strömung

Für die Taucher ist es alles andere als ein leichter Einsatz, so Erich Varh, Einsatztaucher der Feuerwehr Völkermarkt: „Man kann es sich so vorstellen, dass man auf allen Vieren entlangkriecht. Man kann sich nur tastend fortbewegen, in neun Metern herrscht absolute Dunkelheit. Die Strömung war extrem.“

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Bergung in seichterem Gewässer geplant

Die Bergeaktion läuft bis zu den Abendstunden, das Fahrzeug und der Anhänger mit den vier verendeten Rindern sollen einige hundert Meter flussabwärts aus der Drau geholt werden. Geplant sei, das versunkene KFZ durch Hebeballone an die Wasseroberfläche zu bringen und dann mit Hilfe der Einsatzboote an eine seichtere Stelle zu schleppen. Vor Ort befinde sich auch schweres Gerät vom Österreichischen Bundesheer - mit einem Bergekran soll das Fahrzeug schließlich aus der Drau gehoben werden.

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Anhänger kam vor dem Entladen ins Rutschen

Ereignet hatte sich der Unfall Donnerstagnachmittag: Ein 55-jähriger Bauer aus Ruden fuhr mit seinem Pick-Up zu einem Gehöft in Wernzach, um dort den Anhänger mit den vier Kälbern und einer Kuh entladen. Er wendete das Fahrzeug und wurde dabei vom 29-jährigen Besitzer der Tiere eingewiesen. Als der Landwirt den Pick-Up abstellen und mit dem Entladen beginnen wollte, kam das Gespann auf der leicht feuchten und abschüssigen Wiese ins Rutschen.

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Einsatz von Feuerwehr und Wasserrettung

Gespann zehn Meter durch die Luft geschleudert

Nach ca. 30 Metern prallte das Gespann gegen einen Baum. Dem Landwirt gelang es, aus dem Fahrzeug zu springen. Das Gespann flog nach rund 150 bis 200 Metern Rutschfahrt ca. zehn Meter durch die Luft, landete im Draufluss und wurde abgetrieben. Der Landwirt konnte noch ein Jungrind aus dem Wasser retten, der Feuerwehr gelang es ein zweites Jungrinder zu bergen.

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Kälber und Auto gefunden

Mehrere Feuerwehren, Wasserrettung und Taucher suchten bis zum Abend stundenlang nach Fahrzeug, Anhänger, der Kuh und den beiden Kälbern - vorerst ohne Erfolg. Die Wasserrettung war auch mit einem Sonarboot im Einsatz, auch mit einem Hubschrauber wurde gesucht. Der Pick-Up wurde auch entdeckt, er waren 500 Meter weit abgetrieben worden und lag in neun Meter Tiefe. Nach dem Anhänger wird noch gesucht.

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