Gedenkfeiern „gegen das Vergessen“

100 Jahre sind seit dem Ende des 1. Weltkrieges und der Gründung der Ersten Republik vergangen. Unter dem Titel „Kärnten und Österreich von 1918 bis 2018“ gibt es im Gedenkjahr zahlreiche Veranstaltungen „gegen das Vergessen.“

Die Gründung der Ersten Republik, der Kärntner Abwehrkampf, der Anschluss an Deutschland 1938: Dieser historischen Ereignisse gedenkt das Land Kärnten heuer mit einer Reihe von Gedenkveranstaltungen. Gedenken und Erinnerungskultur sei auch im Regierungsprogramm festgelegt, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Donnerstag. Bei den verschiedenen Veranstaltungen setze man auf Partizipation und aktives Mitgestalten. Erleben, Erlebtes und politische Schlussfolgerungen sollen mit eingebaut werden. „In einem Gedenkjahr darf nicht verschwiegen werden, was im eigenen Land passiert ist“, so Kaiser.

Festakt im Wappensaal

Höhepunkt der Landesfeiern wird am 22. Oktober ein Festakt im Wappensaal des Landhauses mit den Mitgliedern der Landesregierung und Landtages sein. Einer der Festredner wird der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer, ein weiterer Festredner ist Oliver Rathkolb, Vorsitzender des Beirats zum „Haus der Geschichte Österreich“.

Nicht nur in Wien und Salzburg ist Kärnten bei Gedenkveranstaltungen präsent, auch in Italien, Slowenien, Russland, Israel, Palästina und Jordanien wird es mittels Kooperationen das Gedenkjahr begehen. Auch beim europäischen Volksgruppenkongress soll heuer das Gedenkjahr im Vordergrund stehen.

Kulturvereine, Uni und Schulen eingebunden

Abseits der offiziellen Feierlichkeiten gibt es heuer zahlreiche Veranstaltungen und Projekte. Organisiert werden diese von Arbos, der Gesellschaft für Musik und Theater unter der künstlerischen Leitung von Herbert Gantschacher. Gemeinsam mit Kulturvereinen, Universitäten und Schulen wurden Projekte zu fünf Themenschwerpunkte erarbeitet, die von Kriegsinvalidität bis zu Bürgerrechtsbewegungen im Osten Europas reichen. Zum Programm gehören auch Konzerte und Ausstellungen, etwa zum jüdischen Komponisten Viktor Ulmann oder zur NS-Kulturpolitik am Beispiel der Wiener Philharmoniker.

Schultheaterprojekt zum Gedenkjahr

Veranstaltet wird auch ein Schultheaterprojekt, ein Erinnerungs- und Gedenkprojekt, durchgeführt vom Landesschulrat für Kärnten und dem Verein GEMMA, mit zehn Schulen, von der Volksschule über die Neue Mittelschule bis hin zur Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe. In Kooperationen führen die Schulen unterschiedliche Theaterstücke im Gedenkjahr auf. Die Schüler lernen dabei spielerisch, Geschichte zu erforschen und lernen damit die eigene Geschichte, Kunst und Kultur kennen.

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