GTI-Treffen: Verengungen gegen Wildparken

Auswüchse der sogenannten GTI-Vortreffen bereiten nicht nur vielen Anrainern schlaflose Nächte, sondern auch den Einsatzkräften immer größere Probleme. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Zusätzliche Verengungen sollen Wildparken eindämmen.

Das GTI-Treffen wurde 1982 erstmals organisiert, damals mit unter hundert Teilnehmern. Schon längst beschränkt sich das Treffen nicht mehr auf die Tage um Christi Himmelfahrt. Es gibt ein Vor- und ein Nachtreffen mit tausenden Besuchern. Dabei gibt es keinen offiziellen Veranstalter. Die Teilnehmer verabreden sich im Internet.

Immer wieder kommt es bei diesen Vortreffen zu gravierenden Problemen. Im Vorfeld setzte man einige Maßnahmen, unter anderem mit einer verstärkten Videoüberwachung und mit mehr Boden-Schwellen.

GTI Vortreffen

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Bodenschwellen

BH: Bisherige Maßnahmen zeigen Wirkung

Der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, sagt, diese Maßnahmen hätten schon etwas gebracht. Es gebe weniger Verwaltungsübertretungen oder Lärmerzeugungen.

Das Treffen habe sich enorm ausgeweitet, sagt Riepan. Die GTI-Fans seien von Velden bis nach Faak rund um die Seen mit unzähligen Fahrzeugen unterwegs. „Um dem Ganzen Herr zu werden müssten wir wahrscheinlich alle zehn Meter einen Polizisten hinstellen, weil es unmöglich ist, zu gewährleisten, dass wirklich Ruhe und Ordnung herrscht.“

Polizei: Andere Länder könnten Vorbild sein

Seiner Ansicht nach habe die Polizei bisher getan, was sie könne und auch viel Personal eingesetzt: „Aber angesichts der riesigen Ausdehnung ist es einfach nicht möglich, jeden zu kontrollieren und auf jeden aufzupassen. Das ist definitiv unmöglich." Buh-Rufe, Aggression und eingekesselte Polizeiautos: Der Einsatz beim GTI-Treffen ist für die Polizei schwierig. Dennoch: „Wir setzen auf Deeskalation und Dialog“, heißt es von der Polizei. Allerdings räumt auch Sprecher Rainer Dionisio ein: "Selbst wenn wir 500 oder tausend Polizisten mehr einsetzen werden Bilder wie letztens nicht verhindert werden können.“

Er verweist auf andere Länder, wo es auch andere gesetzliche Möglichkeiten gibt. In Italien etwa könne das Fahrzeug eines betrunkenen Lenkers beschlagnahmt werden. Das sei in Österreich derzeit gesetzlich nicht möglich.

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Es gibt einige „Hotspots“ für Schaulustige entlang der Straßenränder.

Arbeiten in Velden und Faaker See geplant

Zusätzliche Maßnahmen vor dem eigentlichen Treffen, das erst Mitte kommender Woche beginnt, seien vor allem technischer Natur, so Riepan. Mit Betonwänden, Absperrungen, verstärkter Videoüberwachung und Bodenschwellen versucht man die GTI-Fans einzubremsen. Riepan: „Um das Wildparken in gefährdeten Bereichen hintan zu halten werden wir versuchen, vor allem im Bereich von Velden und des Faaker Sees, Verengungen zu schaffen.“

Der Bürgermeister der Gemeinden Finkenstein überlegt, in Zukunft eine Einbahnregelung rund um den Faaker See einzuführen, um das Verkehrschaos etwas einzuschränken.

Touristiker wollen Haupttreffen analysieren

Dass das Treffen für immer mehr Anrainer zur Belastung wird, ist das eine. Ob Stau und Chaos auf den Straßen dem Tourismus gut tun, das andere. Die Kärnten Werbung setzt ja auf Naturerlebnis und gelassen genießen. Laut Wirtschafts- und Tourismusreferent Ulrich Zafoschnig (ÖVP) müsse kein Widerspruch zwischen diesen Interessenspolen herrschen. „Es gibt ja Möglichkeiten, das auch zu verbinden. Man wird sehen, wie sich das Haupttreffen in Zukunft entwickelt. Bis dato und die Touristiker in den Regionen ein voller Erfolg gewesen.“ Nach diesem Treffen werde es keine ausführliche „Nachbearbeitung“ und Analyse geben.

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