Vier Jahre Haft für Drogendealer

Ein 33 Jahre alter Mann ist am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt wegen Drogenhandels in Klagenfurt zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Er soll Teil eines nigerianischen Drogenrings gewesen sein, was er leugnete.

Der Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Sabine Rossmann verurteilte den Mann zu vier Jahren unbedinger Haft. Hinzu kommt auch eine offene Bewährungsstrafe von fünf Monaten, die der Haftstrafe angerechnet werden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Bereits bei der Auftaktverhandlung hatte der Mann, der seit knapp einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt, zugegeben, Suchtmittel verkauft zu haben - jedoch nicht in den Mengen, die die Anklage ihm vorwirft. Ebenso will er nicht Teil des Drogenrings gewesen sein.

Zeugin erschien nicht vor Gericht

Am Mittwoch, dem fünften Verhandlungstag, sollte eigentlich eine wichtige Zeugin zu Wort kommen - sie erschien jedoch nicht vor Gericht; laut Polizei konnte sie nicht aufgefunden werden. Deshalb wurde ihre Aussage, die sie vor Polizisten getätigt hatte, verlesen. Darin hatte die Frau angegeben, sich mehrmals mit dem Angeklagten getroffen zu haben, um Drogen zu kaufen. Insgesamt soll sie rund 50 Kokainballs - im Wert von 40 bis 50 Euro pro Ball - von ihm gekauft haben. Die Balls habe der Angeklagte im Mund mitgebracht und sie dann zum Verkauf ausgespuckt. Als der Angeklagte mit diesen Aussagen konfrontiert wurde gab er an, Drogen an die Frau verkauft zu haben, jedoch nicht in dieser Menge. Laut ihm seien es nur rund fünf Balls gewesen.

Eine geringere Menge würde eine geringere Strafe bedeuten. Eine mildere Strafe wäre auch möglich, wenn der Angeklagte - wie er angab - unter massiven Drogenproblemen leiden würde und mit dem Verkauf nur seine Sucht finanzieren hätte wollen. Ein Gutachten, das am Mittwoch vor Gericht verlesen wurde, stellte aber keine Gewöhnung an Suchtmittel bei dem 33-Jährigen fest.

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