Skiverbandspräsident Berger tritt zurück

Der Präsident des Landesskiverbandes Kärnten, Raimund Berger, hat am Montag überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben. Grund sind Streitigkeiten um den künftigen sportlichen Leiter, Wunschkandidat von Berger war Helmut Mayer.

Berger stand sechs Jahre lang an der Spitze des Landesskiverbandes und war 20 Jahre Mitglied des Präsidiums. Der Rücktritt von Berger kam für viele überraschend. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die Zukunft des Verbandes, sagte Berger im ORF-Interview.

„Um auch in der Zukunft erfolgreich sein, habe ich Struktur- und Personalveränderungen eingeleitet“, sagte Berger am Montag im ORF-Interview. Sein Wunschkandidat für die sportliche Leitung sei Olympia-Sieger Helmut Mayer, der auch Jahre im Landesverband tätig war und auch Sohn Matthias Mayer trainierte. „Mit diesem Wunschkandidaten bin ich auf viele Widerstände gestoßen. Das war eine große Diskussion.“

„Wollte keine Kampfabstimmung“

Mayer sei vorgeworfen worden, zu wenig kommunikativ zu sein, sagte Berger. „Für mich stellt sich aber die Frage, ob wir einen Rhetoriktrainer oder einen Cheftrainer wollen.“ Um den Skiverband nicht im Wege zu stehen, habe er sich nun für den Rücktritt entschieden. Seinen Kandidaten in einer Kampfabstimmung durchzuboxen, das wollte Berger nicht.

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Kündigungen nach Elternprotesten

Bereits im Vorfeld gab es im Landesskiverband zahlreiche Unstimmigkeiten. Berger musste nach massiven Elternprotesten Trainer kündigen, wie Damentrainer Johannes Hasler und den sportlichen Leiter Kurt Messner. Es folgten Proteste von anderen Trainern und weitere Rücktritte.

Messner sei hingegen acht Jahre sportlicher Leiter gewesen, dann müsse die Möglichkeit für eine personelle Veränderung bestehen: „Der Skisport lebt wie jeder Leistungssport von Veränderung und neuen Impulsen, diese habe ich mir mit einem neuen Leiter erwartet.“ Laut Berger sei strukturell auch die Trennung zwischen sportlicher Leitung und Referatsleitung angestrebt gewesen.

Präsidium bestimmt interimistischen Präsidenten

Derzeit wird der Landesverband vom Präsidium geführt, dieses wird in den nächsten Tagen einen interimistischen Präsidenten bestimmen. Eine endgültige Entscheidung über den neuen Präsidenten fällt dann am 6. Juli bei der Jahreshauptversammlung. Ob Berger im Verband weiter eine Funktion haben wird, „das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich bleibe dem Skisport aber sicher eng verbunden.“ Berger leitet auch das Alpine Leistungszentrum Innerkrems, in der Landesregierung ist er zuständig für sportrechtliche Fragen, Pisten-Gütesiegel und Skischulwesen.